Kirche, Gesellschaft
und Politik sollten sich zusammentun, um gemeinsam die heutigen Formen der Sklaverei
zu bekämpfen. Das fordert der US-Botschafter beim Heiligen Stuhl, Miguel Diaz, im
Gespräch mit Radio Vatikan. Die US-Botschaft organisierte am Mittwoch eine Konferenz
in Rom zum Thema „Nein zum Menschenhandel“. Experten, Politiker, Diplomaten und Kirchenvertreter
sprachen darüber, wie man Brücken zwischen den Kulturen und Religionen bauen und Frieden
aufbauen kann. Dies geschehe insbesondere durch den Respekt der Menschenrechte, so
Botschafter Diaz, übrigens ein studierter Theologe.
„Wir möchten die Religionsgemeinschaften
und die anderen Teile der Zivilgesellschaft zu einem Dialog aufrufen. Religionsführer
und politische Leiter können gemeinsam viel erreichen, indem sie gemeinsam für dieselben
Rechte einstehen. Das Ziel muss lauten: gemeinsam gegen die heutigen Formen der Sklaverei
kämpfen.“
Denn nur gemeinsames Handeln kann dazu führen, dass die Menschenrechte
auch wirklich respektiert werden, betont Botschafter Diaz.
„Unsere Konferenz
hat eine neue Ebene des Dialogs zwischen Religion und Politik hervorgebracht. Sicher,
in den vergangenen Jahren haben wir enorme Fortschritte bei der Respektierung der
Menschenrechte erzielt, doch es gilt nun weiter daran zu arbeiten, dass die Menschenwürde
auch weiterhin ein Priorität der Gesellschaften bleibt.“
Die Religionsgemeinschaften
könnten in der Tat viel für die Verbreitung der Menschenrechte unternehmen. Davon
ist Erzbischof Antonio Maria Vegliò überzeugt. Er ist Präsident des päpstlichen Rates
für die Migranten und Menschen unterwegs.
„Teil unserer Arbeit als Päpstlicher
Rat besteht darin, die öffentliche Meinung auf die Rechte der Benachteiligten hinzuweisen.
Dazu zählen vor allem Migranten. Wir haben bereits oft Konferenzen zu diesem Thema
organisiert. Dabei kam immer dasselbe Ergebnis heraus: Die Ortskirche bzw. die Heimatkirche
steht den Menschen auf der Flucht und denjenigen, die ausgenutzt werden, bei und unterstützt
sie mit konkreten Hilfsleistungen. Dazu könnte ich viele Beispiele aus Asien oder
Afrika nennen.“