Benedikt XVI.: „Die göttliche Gerechtigkeit formt um, bekehrt und rettet“
In seiner Serie von
Katechesen zum Gebet ging Papst Benedikt XVI. an diesem Mittwoch ganz an den Anfang
unserer Religion zurück, zu Abraham. Er habe im Gespräch mit Gott Fürbitte für Sodom
und Gomorra vor dem drohenden Strafgericht einlegt.
„Er beschwört Gott,
es sind doch vielleicht auch Gerechte in der Stadt, du kannst doch als Weltenrichter
die Gerechten zugleich mit den Ungerechten zu Grunde gehen lassen. Das tut der Weltenrichter
nicht. Aber darüber hinaus geht er weiter und bittet nicht um die Rettung der Gerechten
sondern um Vergebung, durch die die Anderen auch zu Gerechten werden. Denn Gott –
Abraham weiß das - will ja nicht den Tod des Sünders, sondern dass er umkehrt und
lebt (vgl. Ez 18,23). Umso geringer die Zahl der Gerechten angesetzt wird, desto größer
und deutlicher erscheint die Barmherzigkeit des Herrn.“
Abraham entdeckt
bei sich den Wunsch, für alle einzutreten, Gerechte und Ungerechte. Und in der Zwiesprache
mit Gott entdeckt er dessen Barmherzigkeit, dessen Willen, alle zu retten, wenn sie
das denn wollen.
„Rettung heißt ja nicht einfach, der Strafe zu entkommen,
sondern vom Bösen befreit zu werden. Der Herr will den Menschen retten durch die innere
Befreiung vom Bösen, durch eine Umwandlung von innen her. Dazu braucht es eine Umwandlung
von innen her. So hat er selbst eingegriffen und ist selbst ein Mensch geworden, so
dass immer der eine Gerechte da ist, von dem Verwandlung ausgehen kann. Das Beispiel
des Abraham soll uns lehren, unser Herz der Barmherzigkeit Gottes zu öffnen und um
das Heil der Menschen zu bitten und uns selbst um das gerecht Sein zu mühen. Der auferstandene
Herr schenke euch seine Gnade.“