2011-05-17 11:21:35

Uruguay: Neue Herausforderungen für die Kirche in Lateinamerika


RealAudioMP3 Mit einer feierlichen Messe hat am Montagabend in der Kathedrale von Montevideo, Uruguay, die 33. Generalversammlung des lateinamerikanischen Bischofsrates (CELAM) begonnen. Themen des Treffens sind die Aufgaben und Herausforderungen der Kirche in Lateinamerika. Weiter werden auf der fünftägigen Sitzung, an der neben Präsidenten von 22 lateinamerikanischen Bischofskonferenzen auch Gastbischöfe aus Europa, Berater und Laien teilnehmen, wichtige Personalentscheidungen getroffen. Der Präsident der Päpstlichen Lateinamerika-Kommission, Kardinal Marc Ouellet, sagte unserer Kollegin vor Ort:

„Das ist eine sehr wichtige Versammlung, denn es wird hier eine neue Direktion gewählt. Die Stimmung ist gut, die Bischöfe sind vereint, und es gibt das große Projekt der kontinentalen Mission, das wir seit 2007 mit der Versammlung von Aparecida voranbringen. Dazu will ich die Bischöfe weiter ermutigen, denn Mission bedeutet Reichtum für diesen Kontinent und für die ganze Kirche.“

Im Mai 2007 wurde im brasilianischen Aparecida ein Grundlagenpapier zur Pastoral in Lateinamerika vorgestellt, das sich seither als wegweisend für die Kirche in Lateinamerika erweist. Papst Benedikt XVI. erinnerte damals in Aparecida an die Verantwortung der Kirchenleute, die Botschaft des Evangeliums in das öffentliche, kulturelle, wirtschaftliche und politische Leben der lateinamerikanischen Gesellschaften zu tragen. Von den Herausforderungen der Kirche in Uruguay erzählt im Gespräch mit Radio Vatikan der Vizepräsident der Bischofskonferenz von Uruguay und Bischof von Maldonado, Rodolfo Wirz Kraemer:

„Obwohl Lateinamerika zahlenmäßig der katholischste Kontinent weltweit ist, haben wir noch so viel zu leisten. Wenn man etwa an die Armut denkt: das ist ein Skandal, die Armut im Gegensatz zum Reichtum! Und auch die verschiedenen Sekten, die Jesus Christus zu verkündigen scheinen. Und eben auch hier die Säkularisierung in allen Teilen der Gesellschaft.“

Das erste Bistum in Uruguay, das Bistum von Montevideo, wurde erst im Jahr 1878 gegründet - die Geschichte der Evangelisierung in dem Land sei damit wesentlich kürzer als die in Europa, erinnert Bischof Wirz Kraemer. Es gebe also „noch viel zu tun“. Allerdings sieht es in Europa in Punkto Solidarität teilweise schlechter aus als in Lateinamerika: Der Bischof nennt als Beispiel das Flüchtlingsdrama im Mittelmeer.

„Dann tut es einem schon leid, wenn man beobachtet, wie in Europa – wo man ja fast alles hat – die Flüchtlinge, die von Afrika kommen, abgewiesen werden. Dass man dann nach einer so reichen Evangelisierung, mit so viel Wohlstand, dann doch so kleingläubig ist – wenn ich das so sagen darf. Das ist schon ein Unterschied zu Uruguay!“

(rv 17.05.2011 pr)

Unser Foto zeigt das Gemälde eines anonymen Künstlers aus dem kolonialen Peru, das die Dreifaltigkeit darstellt.







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