Das Gespräch mit Muslimen ist der einzige Weg, um den Exodus der Christen aus dem
Irak aufzuhalten und Frieden ins Land zu bringen. Davon zeigt sich der Direktor der
größten katholischen Zeitschrift des Landes „Al-Fikr Al-Masihi“ („Der Christliche
Gedanke“) überzeugt. Dominikanerpater Yousif Thomas Mirkis hatte in den vergangenen
Tagen ein Symposion über das Christentum im Zweistromland in der Universität Freiburg
besucht. Der blutige Anschlag auf eine syrisch-katholische Kirche Ende Oktober vergangenen
Jahres habe die Verwundbarkeit der gesamten irakischen Gesellschaft gezeigt, so Pater
Mirkis. Die Unsicherheit betreffe nämlich nicht nur Christen, sondern auch Muslime,
die in den vergangenen Jahren ebenfalls Opfer des Fundamentalismus geworden sind.
Christen und gemäßigte Muslimen, die den Großteil der Bevölkerung ausmachten, sollten
gemeinsam ihre Zukunft gestalten. Aus diesem Grund würden die Dominikaner in Bagdad
eine freie Universität der Humanwissenschaften gründen, kündigte der Pater an.