2011-05-14 13:31:05

ZdK: Im Zeichen des Dialogs


RealAudioMP3 Das Stichwort „Dialog“ fiel wohl oft bei den derzeitigen Beratungen des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) in Erfurt. So wurde an diesem Samstag der Dialog der beiden großen Kirchen nach Ansicht des Laiengremiums den Bedürfnissen vieler Gläubigen nicht mehr gerecht. Viele Menschen seien nicht länger bereit, auf theologische Fortschritte in der Ökumene zu warten, heißt es in einem Papier, das das ZdK auf seiner Frühjahrsvollversammlung am Samstag in Erfurt nach einer lebhaften Debatte verabschiedete. Unter der Überschrift „Um der Menschen willen! - Plädoyer für eine lebensnahe Ökumene“ fordert das Papier konkrete Lösungen etwa für den gemeinsamen Kommunionsempfang für konfessionsverschiedene Ehepaare.

Ein weiteres Mal fiel das Stichwort „Dialog“ beim Thema „Bischöfe“: In beiden Gruppen - bei Bischöfen und Priestern sowie bei den Laien - gäbe es Bewahrer und solche, die einen neuen Aufbruch wagen wollten, hatte ZdK-Präsident Alois Glück im Vorfeld der Versammlung gesagt. ZdK-Generalsekretär Stefan Vesper fügte im Gespräch mit dem Kölner Domradio an, dass es „nur eine einzige Möglichkeit für Katholiken in Deutschland“ gebe:

„Das sind das Gespräch und der faire und gute Dialog untereinander. Denn die Menschen, damit meine ich die Menschen außerhalb wie innerhalb der Kirche, wollen eine Kirche, der man vertrauen kann. Der Missbrauchsskandal des letzten Jahres war ja etwas, das unser Vertrauen in der Gesellschaft erschüttert hat. Und wir müssen alles tun, um durch ein gutes Miteinander und einen fairen und konstruktiven Dialog dieses Vertrauen zurückzugewinnen. Und dafür gibt es aus meiner Sicht nur eine einzige Möglichkeit, nämlich zeigen, dass man mit freiem und gutem Miteinander die Kirche für unsere Zeit immer wieder neu aufschließt. Johannes XXIII, der alte Papst des Konzils hat immer wieder von einem Aggiornamento gesprochen, das heißt wir müssen die Kirche unter Bewahrung des Kerns der Verkündung des Evangeliums immer wieder in der neuen Zeit neu aufstellen.“

Die Hierarchie der katholischen Kirche stehe einem „wahren Dialog“ nicht im Wege, so Vesper weiter.

„Die Hierarchie gehört ja konstitutiv zu unserer Kirche dazu, das stellt niemand in Frage. Es geht nur darum, dass man als Hierarchie sich immer in ein Gespräch einbinden lassen muss. Man muss, wie Erzbischof Zollitsch sagt, „hörende Kirche“ sein, der Bischof muss immer auch ein Hörender sein, der mitten unter den Menschen lebt. Und wir haben in Deutschland das gute System der Diözesanräte, die den Bischof beraten sollen und auch können. Und deswegen ist es sehr wichtig, dass die Hierarchie immer gebunden ist nicht an eine Gruppe von Menschen, die immer ja sagt und ihr nach dem Munde redet, sondern dass eine freie und auch qualifizierte Gruppe von Laien existiert, die den Bischöfen und auch der Pfarrgemeinde und dem Pfarrer sagt, was die Menschen denken, damit gemeinsam Lösungen gefunden werden können.“

(domradio/kna/rv 14.05.2011 mg)








All the contents on this site are copyrighted ©.