2011-05-13 12:04:23

D: Alois Glück für lebensnahe Ökumene


RealAudioMP3 Die Zukunft der Kirche: Über nichts Geringeres beraten derzeit die Mitglieder des Zentralkomitees der deutschen Katholiken bei ihrer Vollversammlung in Erfurt, die noch bis Samstag dauert. Im Mittelpunkt stehen natürlich die Gespräche über die Beziehung zwischen der so genannten Amtskirche und den Laien. Im Interview mit dem Münchner Kirchenradio sieht der Präsident des Zentralkomitees Alois Glück gerade im Missbrauchskandal die Chance für einen neuen Aufbruch:

„Die positive Seite dieser bitteren Erfahrung ist, dass viele erkannt haben: Wir können so nicht weitermachen. Vor allem, weil wir einen dramatischen Vertrauensverlust erlitten haben. Wenn man dieses Vertrauen zurückgewinnen will, dann muss man auch bereit sein, sich ein Stück zu verändern. Man muss sich auf die Perspektive der Enttäuschten einlassen. Und wir haben den Bezug zum Jubiläum des Beginns des Konzils. Deshalb heißt das Motto des Katholikentages nächstes Jahr in Mannheim „Einen neuen Aufbruch wagen“. Die Alternative wäre nur Resignation, und das kann eigentlich nicht unsere Position sein.“

Vorfreude auf den Papstbesuch in Deutschland im kommenden September fühlt Glück vor allem hinsichtlich der Ökumene. In der Vergangenheit, so Glück, habe man den Eindruck gewinnen können, dass sie für viele, auch die Kirchenleitung, nicht mehr so wichtig sei. Glück tritt mit Verve für eine lebensnahe Ökumene ein:

„Es ist einmal der Schmerzpunkt der Trennung im Gottesdienst, wenn es um die Teilnahme an der Kommunion geht. Ganz konkret und schmerzlich für viele: Wenn in einer konfessionsverschiedenen Ehe ein Kind Erstkommunion hat und einer der Partner nicht mitgehen kann und darf. Das trifft ja Menschen, denen das Mitfeiern und die Kirche ein Anliegen sind. Darüber hinaus geht es um viele Alltagssituationen, Formen des gemeinsamen Gebets, der gemeinsamen Aktion. Ich erhoffe mir, dass insgesamt durch ein Stück Ungeduld und Drängen der Basis ein Impuls im Hinblick auf das Engagement der Kirchenleitung im Bereich der Ökumene kommt. Das gilt nicht nur für die katholische Seite!“

(kirchenradio 13.05.2011 ak)








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