2011-05-11 14:15:31

Uganda: Proteste kosten Menschenleben und Millionen


RealAudioMP3 Astronomisch kletternde Preise für Lebensmittel und Benzin: Sie sind der Grund, warum sich Demonstranten in Uganda mit der Polizei regelrechte Straßenschlachten liefern. Seit ungefähr einem Monat hat es rund ein halbes Dutzend solcher Krawalle gegeben, bei denen die Sicherheitskräfte oft mit brutaler Gewalt gegen die Demonstranten vorgehen. Vertreter von Menschenrechtsorganisationen beklagen, dass allein am vergangenen Wochenende mindestens neun Demonstranten erschossen worden sein sollen. Unser ugandischer Radio-Vatikan-Kollege John Baptist Tumusiime kennt die schwierige Sicherheitslage in seinem Land:

„Einige Politiker haben Gruppen – Mobs – die ihnen folgen. Darunter sind vor allem arbeitslose Jugendliche, die vom Land kommen und überhaupt keine Schulbildung haben. Sie wollen eine Arbeit, die es aber nicht gibt. Was machen sie also? Sie brechen in Geschäfte ein und plündern. Sie zerstören Eigentum.“

Die Kirche in Uganda hat zu Gesprächen aufgerufen, um das Land wieder zu einen und zu stabilisieren. Der Menschenrechtsbeauftragte der deutschen Bundesregierung, Markus Löning, hat an diesem Mittwoch den ugandischen Präsidenten darauf hingewiesen, dass er für den Schutz der Menschenrechte und Minderheiten in seinem Land verantwortlich sei. Auch Tumusiime hält die Reaktion der Sicherheitskräfte trotz der gewalttätigen Proteste für übertrieben:

„Ich glaube, dass es gewisse Exzesse von Seiten der Polizei gibt. Zum Beispiel wurde viel zu viel Tränengas eingesetzt und scharf geschossen. Auch sind einige Menschen da hineinverwickelt worden, die überhaupt nichts mit den Plünderungen zu tun hatten. Es hat Exzesse gegeben, die auch der Präsident bereits bestätigt hat.“

Der Schaden für die drittgrößte Volkswirtschaft der afrikanischen Union ist enorm, so der Pressesprecher des Tourismusverbands in Uganda. Durch die gewaltsamen Ausschreitungen gehen monatlich rund 150 Millionen Dollar im umsatzstärksten Sektor, dem Tourismus, verloren.

(reuters/rv 11.05.2011 ak)








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