Die Lage der Christen
ist ernst, aber nicht hoffnungslos. Das meint der koptisch-katholische Patriarch von
Alexandria, Antonios Kardinal Naguib, nach der Brandattacke vom Wochenende. Am vergangenen
Sonntag habe der Leiter der sunnitischen Al Azhar-Universität mit Vertretern aller
Kirchen eine gemeinsame Erklärung abgefasst, die der Militärregierung übermittelt
werden soll, berichtet Naguib im Interview mit dem internationalen katholischen Hilfswerk
Kirche in Not. Darin würden ernsthafte Maßnahmen gefordert, um gewaltbereiten Gruppierungen
in aller Entschiedenheit entgegenzutreten. Das Oberhaupt der koptisch-katholischen
Kirche drückt die Hoffnung aus, dies werde „dem Wohle des Landes dienen“. Die Militärregierung
des Landes nimmt seiner Ansicht nach das Problem der extremistischen Gewalt mittlerweile
ernst. Zum ersten Mal sei es nach derartigen Angriffen auch zu Verhaftungen gekommen.
- Am vergangenen Wochenende waren bei Angriffen auf koptische Kirchen in Kairo zwölf
Menschen getötet und 200 verletzt, drei Gotteshäuser niedergebrannt, vierzehn Häuser
zerstört und zahlreiche Geschäfte ausgeplündert worden. (pm 10.05.2011 pr)