2011-05-09 14:28:46

Ägypten: Nach der Gewalt, Angst und Befürchtungen


Spezialeinheiten mit gepanzerter Schutzausrüstung haben an diesem Montag den christlichen Teil des Stadtbezirks Imbaba in Kairo abgeriegelt. Am Samstag waren hier mindestens zehn Menschen bei Ausschreitungen zwischen radikalen Muslimen und christlichen Kopten ums Leben gekommen. Missionare berichten dem Nachrichtendienst MISNA außerdem von der Gefahr, dass die Religionen unter der Unsicherheit nach dem Sturz von Präsident Hosni Mubarak am meisten zu verlieren hätten. Am Ende einer Krisensitzung des Ministerrates am Sonntag hatte Justizminister Abdel Aziz al-Gindi angekündigt, mit „eiserner Faust“ gegen jene radikalen muslimischen Gruppen vorgehen zu wollen, die für den Gewaltausbruch verantwortlich sein sollen. In Kairo werde jedoch davon gesprochen, dass die Polizei erst mit vierstündiger Verspätung eingeschritten sei. Die Agentur Misna zitiert örtliche Quellen, denen zufolge es die Befürchtung gebe, dass jemand durch diese Ereignisse der Intoleranz die Möglichkeit sehen könnte, den Blick von den großen Problemen des Landes abzuwenden und daher zur Phase der Unsicherheit beitrage.
Nach den Demonstrationen seit Jahresbeginn und dem Rücktritt des langjährigen Präsidenten Hosni Mubarak hat der oberste Rat des Militärs Wahlen im September angekündigt. Am Sonntag hatte der Militärrat abgestritten, dass Ägypten durch eine Phase der Unsicherheit steuere. In einer Pressemeldung heißt es, dass alle 190 Personen, die im Zuge der Ausschreitungen vom Samstag festgenommen worden sind, sich vor einem Militärgericht verantworten werden müssen.

(misna 09.05.2011 ak)








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