Malaysia: Streit um Angebliche Christenverschwörung
Die Regierung Malaysias versucht, Spannungen zwischen Christen und Muslimen im Land
zu beruhigen. Muslimische Blogger hatten behauptet, dass christliche Geistlichen bei
einem Treffen geschworen hätten, aus Malaysia einen christlichen Staat zu machen.
Zum Politikum wurden diese Anschuldigungen aber erst, als die führende Zeitung des
Landes darüber auf der Titelseite berichtete. Eigentümer der Zeitung ist die Regierungspartei
des Landes von Ministerpräsident Najib Razak. Der Regierungschef wendet sich nun gegen
diese „Sensationalisierung“. Erst brauche man die Tatsachen, dann könne man urteilen.
Das Wichtigste sei der nationale Zusammenhalt. Jeder, der diesen gefährde, müsse daran
gehindert werden. In Malaysia bekennt sich nur etwa jeder zehnte Einwohner zum Christentum.
Der katholische Erzbischof Murphy Pakiam bezeichnete die Vorwürfe als reine Provokation,
„bösartig und heimtückisch“. Oppositionspolitiker mahnen, dass die Regierung die Verantwortung
für alle Konsequenzen trage, die aus dem Zeitungsbericht entstünden. – Am 11. Januar
waren mehrere Kirchen in Malaysia durch Brandstiftung zerstört worden. Seit Jahren
wird in dem mehrheitlich muslimischen Land darüber gestritten, ob die Christen das
Wort „Allah“ für "Gott" benutzen dürfen.