2011-05-08 15:46:10

Ägypten: Tödliche Ausschreitungen zwischen Muslimen und Christen


Neun Menschen sind am Sonnabend bei gewaltsamen Ausschreitungen zwischen Kopten und Muslimen in Kairo getötet worden, mehr als hundert sind verletzt. Laut Augenzeugenberichten haben rund 500 Muslime vor der koptischen Kirche der Heiligen Mina in Imbaba, einem nordöstlichen Stadtrandbezirk der ägyptischen Hauptstadt, protestiert. Die Muslime, vorwiegend Salafiten, werfen den Mitgliedern der koptischen Kirche vor, zwei Frauen gefangen zu halten, die zum Islam konvertiert sein sollen. Nach hitzigen Diskussionen mit den Wächtern der Kirche sei es schließlich zu einer Schießerei gekommen, Molotov-Cocktails und Steine seien durch die Luft geflogen. Die nahe gelegene Kirche der Heiligen Jungfrau Maria ist abgebrannt. Eine weitere Kirche, die von Al Azra, ist vom Feuer beschädigt worden. Erst nach dem Einsatz des Militärs ist es gelungen, die Gruppen zu trennen und die Ruhe wieder herzustellen. Der Großmufti Ägyptens, Ali Gomaa, hat unterdessen zu Ruhe aufgerufen und alle Ägyptern aufgefordert, sich nahe zu sein, um Ausschreitungen vorzubeugen. Gleichzeitig hat er das Militär aufgerufen, all jene festzuhalten, die die Sicherheit des Landes gefährden. In Ägypten kommen Ausschreitungen zwischen Muslimen und koptischen Christen häufig vor. Nach dem Rücktritt von Präsident Hosni Mubarak und den für September geplanten Wahlen wird die Stimmung immer angespannter. Vor allem durch den wachsenden Einfluss der Muslimbruderschaft wächst unter den koptischen Christen die Angst vor Gewalt.
(asianews, 08.05.2011 ak)








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