Die Diözesen Österreichs plädieren für einen verbindlichen Ethikunterricht für nicht
religiös gebundene Schüler. Dieser Meinung ist der Verbund der katholischen Schulverantwortlichen
Österreichs, meldet Kathpress. Sie trafen sich im Rahmen der parlamentarischen Enquete
„Werteerziehung durch Religions- und Ethikunterricht“ in Wien. Die Stärkung von Identität
durch Bewusstwerdung der eigenen Herkunft sei keinesfalls nur für Schüler mit Migrationshintergrund
von Bedeutung. Auch österreichische Jugendliche könnten manchmal mit der christlich
geprägten Kultur Österreichs nicht mehr viel anfangen, hieß es in einer Presse-Erklärung.
Um aber einen angstfreien Dialog in einer pluralistischen Gesellschaft führen zu können,
sei eine starke Identität nötig. Gleichzeitig könne durch den Religions- oder Ethikunterricht
das „relativistische Lebensgefühl“ vieler Jugendlicher reduziert und die soziale Kompetenz
erhöht werden, sagte der in der parlamentarischen Enquete sitzende Religionswissenschaftler
Anton Bucher. Seit 14 Jahren laufen in verschiedenen Bundesländern Schulversuche mit
dem Ethikunterricht. Die Resonanz bei Lehrern und Schülern ist positiv.