2011-05-04 12:00:02

Vatikan: Weltunion der katholischen Presse nicht mehr „katholisch“


Der Vatikan hat der Weltunion der katholischen Presse (UCIP) die Anerkennung als katholische Vereinigung gemäß dem Kirchenrecht entzogen. Die UCIP müsse ab sofort aus ihrem Namen das Adjektiv „katholisch" streichen, heißt in einem Schreiben des päpstlichen Laienrates an die Spitze der Organisation, das jetzt bekannt wurde. Dies bestätigte der bisherige Präsident Bernhard Sassmann gegenüber „Kathpress". Im Schreiben des päpstlichen Laienrates heiße es, dass die vom Vatikan bestätigten Statuten des Verbandes über einen längeren Zeitraum nicht eingehalten worden seien; daran habe sich auch nach persönlichen Gesprächen mit der UCIP-Leitung in Rom nichts geändert, so der Brief.

Verstoß gegen die Statuten
Die kirchliche Anerkennung von Vereinen basiere auf der Beachtung der vereinbarten Statuten, deren nachgewiesene Nichtbeachtung zu einer Neuüberprüfung der Grundlagen führe, hieß es dazu im Vatikan. Konkret habe UCIP die in den Statuten geltenden Normen etwa für die Generalversammlungen und deren Tagesordnungen sowie für Personalentscheidungen nicht eingehalten, hebt der Laienrat in seinem dreiseitigen Schreiben hervor. So seien bei der letzten Vollversammlung in Burkina Faso weder der Präsident noch die beiden Vize-Präsidenten noch der Schatzmeister anwesend gewesen. Unter den von der UCIP bemeldeten „mehr als 1.000 Teilnehmern aus allen Kontinenten, darunter 455 Journalisten" seien bei diesem Treffen lediglich 14 wahlberechtigte UCIP-Mitglieder gewesen. Diese kleine Zahl lasse auf „mangelndes Interesse der Mitglieder an diesem wichtigen Ereignis" schließen. Außerdem seien mehrfach Teilnehmer willkürlich vom Generalsekretär, der das einzige bezahlte Amt des Verbandes bereits seit 15 Jahren innehabe, von der Teilnahme an den Generalversammlungen ausgeschlossen worden.

Würdigung der Arbeit der Journlisten
Mit der Entscheidung solle nicht die gute Arbeit von UCIP-Mitgliedern geschmälert werden, betont der Laienrat. Ausdrücklich werden die katholischen Journalisten ermuntert, ihre Arbeit für die Verbreitung der christlichen Botschaft im Pressebereich fortzusetzen. Der Laienrat verweist bei seiner Entscheidung auf Kanon 300 des Kirchenrechts, wonach sich kein Verein ohne Zustimmung der zuständigen kirchlichen Autorität die Bezeichnung „katholisch" zulegen dürfe. Als die in diesem Fall zuständige vatikanische Behörde habe sich der Laienrat auch mit dem Staatssekretariat und dem Medienrat ins Einvernehmen gesetzt.

Rücktritt des Präsidenten
Als Konsequenz der Entscheidung des Laienrates hat der aus Österreich stammende UCIP-Präsident Bernhard Sassmann in einem Schreiben an alle UCIP-Mitglieder mitgeteilt, dass seine „Position als Präsident der UCIP ab sofort null und nicht" sei. In dem Kathpress vorliegenden Schreiben vom 28. April teilt Sassmann ferner mit, dass es nun darum gehe, „einen neuen Namen für das Leben der Organisation zu finden und zu bestimmen, um die große und wertvolle Arbeit dieser wichtigen Organisation in gewohnter Weise fortzuführen."

Gegenüber „Kathpress" präzisiert Sassman diese Überlegungen dahingehend, dass er sich gemeinsam mit anderen derzeit bemühe, eine „Internationale Organisation der Katholiken in den Medien (ICOM)" zu gründen. Diese Organisation verstünde sich als ein „Weltforum von Medienschaffenden im säkularen und religiösen Journalismus".

(kap 04.05.2011 ord)







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