Die göttliche Barmherzigkeit ist für die Versöhnung und Einigkeit unentbehrlich. So
lautet die Botschaft des Gebetsinitiative, welchen die sudanesischen Bischöfe in Hinblick
auf die bevorstehende Unabhängigkeit des Südsudans ins Leben gerufen haben. Die Initiative
trage den Namen „Zehn Schritte zur Einheit“, so der Bischof von Rumbek, Cesare Mazzolari,
und beginne am Sonntag nach Ostern, dem Tag der Seligsprechung Johannes Pauls II.
Zehn Wochen lang werden in allen Diözesen des Sudans Treffen organisiert, Gebete gehalten
und über die soziale Arbeit der Kirche diskutiert. Im Mittelpunkt der Gespräche werden
das Allgemeingut, Solidarität und Versöhnung stehen. Denn es brauche vor allem Vergebung,
um einen neuen Staat aufbauen zu können, so Bischof Mazzolari. Nach jahrzehntelangem
Bürgerkrieg und einem Referendum im Januar wird am 9. Juli die Unabhängigkeit des
Südsudans ausgerufen. In den vergangenen Wochen hat es immer wieder gewaltsame Ausschreitungen
zwischen dem Militär und Rebellengruppen gegeben, vor allem in der Grenzregion mit
dem Kongo.