2011-04-30 14:32:57

Benedikt XVI.: „Optimismus, Hoffnung und ehrliche Sympathie für Medienschaffende“


RealAudioMP3 Kommunikationsmittel im Dienste des Friedens und als Mittel, ideologische Grenzen zu überwinden – so sieht Papst Benedikt XVI. die Aufgabe der Medien in der heutigen Zeit. Bei seiner Ansprache an die Kommunikationsfachleute der „European Broadcasting Union“ (EBU) bei einer Audienz in Castelgandolfo ging der Papst an diesem Samstag auch auf die Rolle der Medien in den umbrechenden Ländern Nordafrikas ein und schlug eine Brücke zu seinem kommunikationsgewandten Vorgänger, der EBU-Vertreter vor 20 Jahren im Vatikan empfing:

„Er hat euch ermutigt, eure Zusammenarbeit zu verstärken, um die Entwicklung der Völkergemeinschaft der Welt zu fördern. Heute denke ich an die Entwicklungen im Mittelmeerraum und im Nahen Osten – viele von diesen Ländern sind auch Mitglied in eurer Vereinigung. Wir wissen, dass die neuen Kommunikationsmittel eine nicht nebensächliche Rolle in diesen Entwicklungen gespielt haben und immer noch spielen. Ich wünscheeuch, dass ihr eure internationalen Kontakte und Aktivitäten in den Dienst eines Nachdenkens und Einsatzes stellen könnt, so dass die sozialen Kommunikationsmittel dem Dialog, dem Frieden und der solidarischen Entwicklung der Völker dienen und kulturelle Grenzen, Misstrauen und Ängste überwinden lassen.“

In einem kurzen historischen Abriss über die „mediale Aufrüstung“ des Vatikans lobte der Papst, auch anlässlich des 80-jährigen Jubiläums von Radio Vatikan, die Weitsichtigkeit von Papst Pius XI., der den italienischen Ingenieur Guglielmo Marconi im Jahr 1931 mit der Einrichtung einer vatikanischen Radiostation beauftragte. Er habe „mit Scharfsinnigkeit vorhergesehen, in welche Rcihtung sich die Welt der Kommunikation entwickelte und welche Möglichkeiten das Radio für den Missionsdienst der Kriche anbieten konnte“. Dieses Bewusstsein habe der Vatikan heute auch, so Benedikt XVI. weiter, der Journalisten und andere Kommunikationsfachleute würdigte:

„Der Heilige Stuhl ist sich bewusst um die außerordentlichen Möglichkeiten, die die Welt der Kommunikation für den Fortschritt und die Entwicklung von Menschen und Gesellschaften bietet. Man kann sagen, dass sich durch die ganze Lehre der Kirche auf diesem Gebiet – angefangen von den Reden Pius XII. über die Dokumente des Zweiten Vatikanischen Konzils bis hin zu meinen letzten Botschaften zu den neuen digitalen Technologien – eine Spur von Optimismus, Hoffnung und ehrlicher Sympathie gegenüber denen zieht, die sich in diesem Bereich einsetzten, um die Begegnung und den Dialog zu fördern, der menschlichen Gemeinschaft zu dienen und zur friedlichen Entwicklung der Gesellschaft beizutragen.“
Mit Blick auf das Gewicht der Kommunikationsmittel für Meinungsbildung und Gemeinwohl zählt der Papst dann Bereiche auf, die der Kirche Sorgen bereiten – wie zum Beispiel den Lebensschutz, die Menschenrechte, die globale Ungerechtigkeit, die Migration und die Religionsfreiheit. Angesichts dieser komplexen Probleme sei es die Aufgabe von Radio und Fernsehen, so Benedikt XVI.:

„Jeden Tag eine korrekte und ausgewogene Informationsarbeit zu betreiben und ein vertiefte Debatte zu fördern, um die besten gemeinsamen Lösungen in einer pluralistischen Gesellschaft zu finden. Das ist eine Aufgabe, die professionelle Ehrlichkeit, Korrektheit und Respekt verlangt, Offenheit für verschiedene Perspektiven, Klarheit, um Probleme zu konfrontieren, Freiheit von ideologischen Begrenzungen und Bewusstsein um die Komplexität der Probleme.“

Die Medien sollten in diesem Sinne einen „Dialog zwischen Vernunft und Glauben“ ermutigen, so der Papst weiter – in der Optik einer Dienstleistung für das Gemeinwohl.(rv 30.04.2011 pr)









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