2011-04-29 15:42:56

Sudan: „Instrumentalisierung der Religionen geht weiter“


Die Instrumentalisierung der Religionen im Sudan geht im Norden wie im Süden weiter – und zwar für einen Konflikt, bei dem es in Wahrheit um Rohstoffe geht. Das betont der Leiter des Don Bosco-Zentrums „St. Joseph's Social Center“ in Khartoum, Jim Comino, in einem Interview für die neue Ausgabe der österreichischen Wochenzeitung „Die Furche“. Er befürchtet nach der Unabhängigkeitserklärung des Südsudan am 9. Juli Probleme durch das Fehlen einer ausgebildeten Führungsschicht. Es gebe „keine gewachsene politische Elite im Süden, sie alle waren Kämpfer, Krieger“. Primär gehe es bei den bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Norden und Süden um Öl, also ursprünglich nicht um religiöse Aspekte, führt der Salesianer aus. Das gelte auch für den Konflikt in Darfur; dort seien „die verfeindeten Parteien alle Muslime“. Comino wies weiter darauf hin, dass auch im Nordsudan durchaus den Christen gegenüber tolerante Regierungsverantwortliche anzutreffen seien. So werde das Don-Bosco-Programm zur Rehabilitation von Kindersoldaten „von der lokalen Regierung im Norden - einer muslimischen Regierung“ unterstützt.

(kap/pm 29.04.2011 pr)








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