Seligsprechung: Polen feiern mit – in Rom und im Heimatland
Rund 80.000 Polen reisen nach Kirchenangaben zur Seligsprechung ihres Landsmanns am
Sonntag nach Rom. Etwa 50.000 nähmen an Pilgerfahrten teil, die auf Pfarreiebene anlässlich
der Feierlichkeiten für Johannes Paul II. angeboten würden, sagte ein Sprecher der
Polnischen Bischofskonferenz am Donnerstag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur.
Die übrigen organisierten die Anreise selbst. Auch Staatspräsident Bronislaw Komorowski
und seine Amtsvorgänger Lech Walesa und Aleksander Kwasniewski kommen zur Seligsprechung.
Komorowski wird am Montag von Papst Benedikt XVI. in Audienz empfangen. Unter den
zahlreichen weiteren Politikern bei der Seligsprechung ist auch Oppositionsführer
Jaroslaw Kaczynski, dessen konservative Partei „Recht und Gerechtigkeit“ einen Sonderzug
gechartert hat. Ministerpräsident Donald Tusk nimmt dagegen an den Feierlichkeiten
im südpolnischen Geburtsort Karol Wojtylas, Wadowice, teil. In etlichen polnischen
Städten wird die Zeremonie der Seligsprechung am Sonntag auf öffentlichen Plätzen
live übertragen. In Warschau und Krakau erwarten die Kommunen dazu jeweils mehr als
100.000 Menschen. Am Sonntagmittag wird zudem in Warschau an der Fassade des noch
im Bau befindlichen „Tempels der Göttlichen Vorsehung“ das weltweit größte Porträt
von Johannes Paul II. enthüllt. Es misst 55 mal 26 Meter und ist aus mehr als 100.000
Porträtbildern von Privatpersonen zusammengesetzt. Unmittelbar nach der Seligsprechung
erhält eine erste Kirche in Polen das Patronat von Johannes Paul II. In der Kreisstadt
Nowy Targ südlich von Krakau soll am Sonntagnachmittag eine schon 2006 eingeweihte
Kirche nach dem polnischen Papst benannt werden. Mehrere andere Pfarreien haben diesen
Schritt bereits für die kommenden Wochen und Monate angekündigt. In Polens Hauptstadt
Warschau benennt eine Innenstadtkirche bereits am Sonntag einen Altar nach dem neuen
seligen Papst Johannes Paul II. (kna 29.04.2011 pr)