Ukraine/Vatikan: „Johannes Paul II. war eine Vaterfigur“
Johannes Paul II. war eine Vaterfigur. Das sagt der ehemalige Papstsekretär Mieczyslaw
Mokrzycki. Der lateinische Erzbischof von Lviv diente zunächst Johannes Paul II. und
dann dem neu gewählten Benedikt XVI. bis 2007. Im Gespräch mit der Katholischen Nachrichtenagentur
sagt Mokrzycki, dass durch die Seligsprechung sich sein Verhältnis zu ihm nicht ändern
werde; es werde jedoch auf eine andere Ebene gehoben, so der Erzbischof der westukrainischen
Metropole. Papst Johannes Paul II. hatte in seinem Betschemel in der Privatkapelle
seiner Wohnung immer einen Ordner, in dem in all den Jahren ungezählte Wünsche um
sein fürbittendes Gebet gelegt waren, erzählt Mokrzycki. „Jetzt, wenn wir ihn als
Seligen verehren dürfen, können wir uns in einer neuen und ganz anderen Weise seiner
Fürsprache bei Gott anvertrauen“, fügt er an. Der Papst sei bis wenige Stunden vor
seinem Tod geistig völlig präsent und dabei absolut ruhig und gelöst gewesen. „Es
war deutlich zu spüren, dass er mit einer großen inneren Freiheit auf die Begegnung
mit dem Herrn zuging“, sagte Mokrzycki.