2011-04-25 09:40:30

Vatikan: Friedliche Lösung für die Roma im Kirchenasyl gefunden


RealAudioMP3 Das Kirchenasyl für die Roma-Familien über Ostern ist friedlich zu Ende gegangen. Nach der Räumung ihrer Unterbringungen in der Stadt hatten etwa 150 Menschen die Basilika besetzt. Nun werden sie übergangsweise in Einrichtungen der Caritas Italien untergebracht und können zusammen bleiben.
Die Caritas hatte sich bereits früh in die Vermittlungen eingeschaltet. Sie konnte erreichen, dass die Familien in der zum Vatikan gehörenden Basilika im Kreuzgang verbleiben konnten. Am Ostersonntag erklärte dann Papstsprecher Pater Federico Lombardi:

„Am Sonntagmorgen hat sich der Substitut des Vatikans („Innenminister“) Bischof Fernando Filoni zur Basilika Sankt Paul vor den Mauern begeben, um die Solidarität des Heiligen Vaters mit der Gruppe der Roma auszudrücken, die sich seit der Schließung ihres Lagers in der Basilika aufhalten. Die Gruppe von einigen Dutzend Roma ist auch am Sonntagmorgen auf dem Gelände bei der Basilika verblieben und konnte dort ohne besondere Probleme oder Spannungen mit Lebensmitteln versorgt werden. Am Nachmittag ist auf Vermittlung der Caritas eine Lösung gefunden worden. Die Gruppe wird in Einrichtungen der Organisation „Domus“ untergebracht, wo sie zusammen bleiben können. … Während der gesamten Angelegenheit haben sich die vatikanischen Sicherheitsdienste korrekt und menschlich verhalten und eng mit den Repräsentanten der Caritas und der italienischen Polizei zusammen gearbeitet. Dabei hat immer der Dialog und die Suche nach einer ernsthaften Lösung im Vordergrund gestanden. Es ist zu wünschen, dass diese Übergangslösung nun zu einer stabilen und angemessenen vollständigen Lösung führt.“
Ursprünglich handelte es sich um 150 Personen, darunter 40 Kinder. Einigen, die das Kirchenterritorium verließen, wurde von der vatikanischen Gendarmerie die Rückkehr verwehrt. Lombardi erklärte dazu, die päpstlichen Sicherheitskräfte hätten sich während der gesamten Zeit „korrekt und menschlich verhalten“. Die Gendarmerie habe sich in enger Zusammenarbeit mit der Caritas und den zuständigen staatlichen Stellen um einen Dialog für die beste mögliche Lösung bemüht.

Caritas fordert langfristige Lösung
Wie schon am Samstag wurden die Roma auch am Sonntag von der römischen Caritas mit Essen versorgt. Der Vatikansprecher betonte, die Personen hätten sich frei bewegen können. Besondere Probleme habe es nicht gegeben. Der Leiter der römischen Caritas, Enrico Feroci, hatte Radio Vatikan gegenüber bereits am Samstag gesagt, dass es nötig sei, dass alle Beteiligten sich gemeinsam an einen Tisch setzten und einen langfristigen Hilfsplan erarbeiteten. Der Umgang mit Roma in Italiens Großstädten sorgt seit längerem für Kontroversen. Menschenrechtsgruppen und kirchliche Organisationen wie die katholische Basisgemeinde Sant„Egidio fordern eine bessere Integrationspolitik.
(rv/pm/kna 25.04.2011 ord)







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