2011-04-24 10:48:06

Kardinal Schönborn: Symbolische Osterdeutung ist Etikettenschwindel


Kardinal Christoph Schönborn hat sich gegen theologische Deutungen der Auferstehung als bloß „symbolisch" gewendet. Jahrelang sei künftigen Religionslehrern und interessierten Laien erklärt worden, „dass es für den Glauben unerheblich sei, ob es ein leeres Grab (Jesu) gab oder nicht, dass der Glaube an die Auferstehung Jesu nicht infrage gestellt wäre, wenn die Gebeine Jesu gefunden würden". Ein solcher „Osterglaube" könne kaum Trost bedeuten oder Freude wecken: „Er ist ein Etikettenschwindel", so der Wiener Erzbischof in einem Beitrag für die Sarsamstagausgaben mehrerer Tageszeitungen. Wer dieser symbolischen Interpretation anhänge, „traut sich nicht, offen zu sagen, dass man eine leibliche Auferstehung Jesu nicht glauben kann oder will". Ihn habe „die intellektuelle Unredlichkeit dieser Verschleierung immer empört", erklärte Schönborn. Sie sei auch historisch gesehen ein „Unfug". Dass sich der „Zeitgeist" mit dem Glauben an die leibliche Auferstehung schwertut, ist - wie der Kardinal bemerkte - nichts Neues. Schon Augustinus sagte im 4. Jahrhundert, der christliche Glaube stoße in keinem Punkt auf mehr Widerspruch als in Bezug auf die Auferstehung des Fleisches. Ein „Weiterleben nach dem Tod" nähmen zwar alle Religionen und die meisten Menschen an, nicht aber die „Auferstehung des Fleisches". Diese christliche Hoffnung wurzelt nach den Worten Schönborns im "jüdischen Glauben, dass der ganze Mensch von Gott geschaffen ist, Leib und Seele, und dass er deshalb auch als ganzer für das ewige Leben bestimmt ist".
(kap 24.04.2011 ord)








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