2011-04-21 13:00:35

Kuba: „Nichts über Religionen gesagt“


Mit Argusaugen ist in den letzten Tagen der IV. Kongress der Kommunistischen Partei Kubas auch aus dem Ausland beobachtet worden. Fidel Castro, der historische Revolutionsführer, hat dabei seinen Abschied von Staats- und Parteiämtern offiziell gemacht, und sein Bruder Raul, der Präsident der Insel, hat erklärt, zwar an der Planwirtschaft festzuhalten, aber mit mehr Platz für private Initiative. Was heißt denn das, fragen wir Luis Badilla, den Lateinamerika-Experten von Radio Vatikan.

„Was Raul Castro gesagt hat, finde ich sehr interessant – ein Hoffnungsschimmer für Kuba und sein Volk, übrigens auch für das Regime, das sich ja großen Problemen gegenübersieht. Die Frage ist allerdings jetzt, wie die zum Teil neu aufgestellte Führungsklasse das neue Programm vorantreiben wird. Und dann gab es auch einige Lücken im Bericht von Raul Castro: Er hat nämlich gesagt, dass man die Partei stärker vom Staat trennen muss, aber er hat nichts dazu gesagt, welche Autonomie und Freiheit die gesellschaftlichen Gruppen künftig haben werden, darunter auch die kulturellen und die religiösen Organisationen.“

Für Badilla hörten sich Castros Einlassungen so an, als habe der Präsident klare Vorstellungen zum Thema Wirtschaftsreformen, aber nicht so sehr, wenn es um die politischen Reformen geht.

„Das ist genau der Punkt. Dabei werden die Wirtschaftsreformen durchaus auch etwas in der Gesellschaft in Bewegung setzen, denn wenn man sozusagen die Wirtschaft demokratisiert, bringt das automatisch auch eine gewisse politisch-kulturelle Demokratisierung mit sich. Man muss nur sehen, wie!“

(rv 21.04.2011 sk)








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