„Ein Wunder“ – so
nennt Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht den Besuch von Papst Benedikt
in ihren Gefilden. „Wirklich ein historischer Besuch – schon allein, weil noch nie
ein Papst diesen Thüringer Boden betreten hat.“ Benedikt XVI. wird Ende September
auf seiner Deutschlandtour zwei Tage in Erfurt und Umgebung verbringen: Im Erfurter
Augustinerkloster, wo einst der Mönch Marthin Luther wohnte, plant er den wichtigsten
ökumenischen Akzent der Reise. „Und das jetzt zugehend auf das Reformationsjubiläum,
wo wir auf 500 Jahre Reformation blicken werden. Das ist ein Signal an die Christenheit!“ Im
Gespräch mit dem Domradio erinnert Lieberknecht daran, dass Luther ursprünglich gar
keine neue Kirche gründen, sondern vielmehr die bestehende Kirche von innen heraus
erneuern wollte: „Ich denke, dass Papst Benedikt diese auch historische Herausforderung
aufnehmen wird, und bin gespannt auf die Zeichen, die er setzen wird.“ Benedikt XVI.
wird an der Stelle beten, an der Luther vor 500 Jahren seine erste Messe gelesen hat.
Ministerpräsidentin Lieberknecht war lange Zeit evangelische Pastorin im Kirchenkreis
Weimar und hat ihr theologisches Examen an der Universität zum Thema Ökumene geschrieben.