2011-04-18 15:36:37

Elfenbeinküste: Dramatische Lage von Flüchtlingen


RealAudioMP3 In der krisengeschüttelten Elfenbeinküste betätigen sich katholische Ordensleute als Helfer in der Not: eine Gemeinschaft von Salesianerpatres in der Ortschaft Duékué im Westen des Landes versorgt seit zwei Wochen rund 30.000 Flüchtlinge, die von den Kämpfen zwischen den Anhängern der zwei Präsidentschafts-Anwärter vertrieben wurden. Das Lager, in dem die Menschen dicht an dicht gedrängt leben, ist für nur 8.000 angelegt. Es fehlt an Essen, Trinkwasser, Medikamenten und den grundlegendsten Gütern. Die Autoritäten der Elfenbeinküste müssten schnellstens ein weiteres Flüchtlingslager eröffnen, sagt der Salesianer-Obere in Duékué, P. Vincenzo Grupeli.

„Wir wünschen uns, dass man uns hilft, diesen Personen etwas humanere Lebensumstände zu geben. Dieses Drama übersteigt unsere Kräfte. Wir haben uns an den Nuntius in Abidjan gewandet und an unseren Bischof, damit sie mit dem UNO-Flüchtlingshilfswerk und mit den Leuten des neuen Präsidenten Ouattara Kontakt aufnehmen. Leider geht alles langsam. Wir wissen sehr gut, dass das Eröffnen eines neuen Flüchtlingslagers sich nicht gut mit dem Bild verträgt, das die Politiker abgeben wollen. Vielleicht will man in Kauf nehmen, dass das noch Wochen und sogar Monate gehen kann. Das Problem ist: wir können die Leute nicht länger unter diesen Umständen leben lassen. Die Lage ist sehr, sehr ernst.“

Trotz der Festnahme des abgewählten Präsidenten Laurent Gbagbo ist die Lage im Westen der Elfenbeinküste weiterhin ungewiss, so die Salesianerpatres in einem Aufruf. Im gesamten Land ist die wirtschaftliche Aktivität zum Erliegen gekommen, die Banken sind geschlossen. Finanzielle Hilfe kann ausschließlich über internationale Hilfsorganisationen geleistet werden.
(rv 18.04.2011 gs)








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