Vatikan: Reaktionen auf Assisi-Initiative „sehr begeistert“
Im Vatikan laufen
so langsam die Vorbereitungen an für die Assisi-Pilgerfahrt von Religionen und Konfessionen
für den Frieden. Papst Benedikt XVI. hat dazu eingeladen, und vor kurzem hat der Heilige
Stuhl auch die Grundzüge des Programms vorgestellt.
„Es ist alles noch in
statu nascendi; bisher ist erst der Termin festgesetzt, der 27. Oktober. Wer jetzt
konkret dazu eingeladen wird, das werden wir uns noch überlegen.“
Das sagt
Pater Norbert Hofmann – er ist beim Päpstlichen Einheitsrat für das Gespräch mit dem
Judentum zuständig. Wir fragten ihn, wie seine Gesprächspartner denn auf die Initiative
von Papst Benedikt reagieren.
„Sehr begeistert eigentlich – da wollen viele
teilnehmen, aber wahrscheinlich werden nicht alle, die wollen, auch teilnehmen können.
Ich nehme an, dass das – was die Einladungen betrifft – das gleiche Maß haben wird
wie 2002.“
2002 fand das letzte große Assisi-Friedensgebet statt, damals
noch mit Johannes Paul II. Der polnische Papst hatte 1986, also vor genau einem Vierteljahrhundert,
erstmals die Religionen und Kirchen zu einem Friedensgebet in die Stadt des heiligen
Franziskus eingeladen.
„Ich weiß genau, dass 2002 zehn jüdische Vertreter
repräsentiert waren, und daran werden wir uns sehr wahrscheinlich wieder orientieren.“
Der
Heilige Stuhl hat mit dem Judentum zwei institutionalisierte Dialoge:
„Einen
mit dem Oberrabbinat in Israel, den anderen auf internationaler Ebene mit allen großen
jüdischen Organisationen. Die werden wir sicher fragen, ob sie Delegierte schicken
werden.“
Wird es auch ein eigenes jüdisches Gebet für den Frieden in Assisi
geben? Hofmann:
„Das liegt an den Juden, ob sie sich einigen können, denn
sie kommen ja aus verschiedenen Gegenden, aus verschiedenen Traditionen.“
Immerhin
aber, so Pater Hofmann, ist mit zehn jüdischen Teilnehmern der „Minyan“ gegeben, also
das Mindestquorum für ein jüdisches Gebet:
„Mit zehn Männern können sie
beten; ich nehme an, dass sie das schon machen werden!“