2011-04-14 10:20:57

D: „Mächtig irritiert“ über das „angebliche Monster“


RealAudioMP3 Der frühere Bischof von Augsburg, Walter Mixa, macht wieder von sich reden. Ein Jahr, nachdem er nach einer Affäre um bis heute nicht völlig geklärte Prügel- und Untreuevorwürfe aus dem Amt entfernt wurde, plant er offenbar ein Comeback im Internet. Dort hat er sich nach Medienberichten die Adresse „“ gesichert; eine entsprechende Webseite ist im Entstehen. Dem „Donaukurier“ sagte Mixa, er wolle fünf oder sechs Jahre lang wie ein „Wanderbischof im Mittelalter“ wirken, nur mit den modernen Kommunikationsmitteln.
Der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, äußerte sich im Interview mit dem Kölner domradio verärgert über Mixas neue Aktivitäten.
„Wir sind mächtig irritiert, dass wir solche Neuigkeiten – auch solche selbstbestimmten Zeitpunkte, ab wann eine Zeit des Schweigens vorbei ist – aus der Presse erfahren haben. Was der emeritierte Bischof von Augsburg macht, ist zunächst einmal immer seine Privatsache: Ob er eine eigene Internetseite installiert oder bei Facebook aktiv wird. Mandate auch im Medienbereich werden innerhalb der Deutschen Bischofskonferenz auch von dieser vergeben, und ein solches Mandat ist bisher nicht vergeben worden. Von daher ist das, was Bischof Mixa da plant und was wir aus der Presse von ihm erfahren, seine Privatsache.“

Er wolle sich jetzt wieder öfter in der Öffentlichkeit zeigen, so Mixa – er sei ja „aufgrund der Gnade Gottes“ gesund und vital: „Ich war immer mitten unter den Leuten. Ich steige da gerne in das Programm der Neuevangelisierung ein.“ Die Leute sollten „das angebliche Monster Mixa“ kennenlernen. „Der so genannte Hardliner bin ich ja nie gewesen. Ich habe aber immer klare Standpunkte vertreten, kein Wischiwaschi“.
Den Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz ärgern diese Ankündigungen. Man wolle die ganze Sache aber auch nicht zu hoch hängen. Verwundert zeigte sich Kopp auch was vergangene Absprachen mit Mixa betrifft. Es sei mit Bischof Mixa nach dessen Rücktritt eine Zeit des Schweigens und der Besinnung vereinbart worden. Kopp: „ Ich frage mich nur ernsthaft, ob eine Zeit des Schweigens und der Besinnung nach weniger als einem Jahr wirklich schon vorbei ist und wer eigentlich diese Zeiträume definiert.“

(kann/rv/domradio 14.04.2011 sk)








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