2011-04-12 11:56:00

D: Besuch aus Eritrea


RealAudioMP3 Hunderttausende Menschen flüchten aus Nordafrika, viele von ihnen wollen nach Europa. In den vergangenen Tagen sind beinahe täglich hunderte Flüchtlinge in überfüllten Booten auf der Mittelmeerinsel Lampedusa gestrandet. Darunter auch Menschen, die aus den ärmsten Regionen Afrikas stammen. Der Bischof von Asmara in Eritrea, Menghisteab Tesfamariam, hat in
den vergangenen Tagen ehemalige Flüchtlinge besucht, die den Sprung nach Europa bereits geschafft haben. Die meisten von ihnen leben schon seit Jahren in katholischen Gemeinschaften, unter anderem auch in Deutschland. Die Bitte an den Bischof war überall dieselbe.

„Überall haben sie mich darum gebeten, eritreische Pfarrer zu entsenden, die ihnen helfen, ihren Glauben zu bewahren. Wir als Kirche versuchen, die wenigen Pfarrer in Europa zu einem Treffen zu ermutigen. Dabei können sie die Lage analysieren und Lösungen für bestimmte Schwierigkeiten suchen. Viele Eritreer haben Meere, Flüsse und Wüsten durchquert, um nach Europa zu kommen, und haben dabei traumatische Erfahrungen gemacht. Deshalb haben sie Hilfe sehr nötig. Damit die Wunden heilen können, die sie von diesem langen Weg nach Europa tragen.“

In Libyen gibt es viele Eritreer, die sich dort vor allem als Gelegenheitsarbeiter verdingten. Mit dem Ausbruch der Gewalt sind auch sie aus dem Land geflüchtet. Vergangene Woche ist ein Flüchtlingsboot vor der italienischen Küste gekentert, dabei sollen mehr als 200 Menschen ertrunken sein.

„Die Lage ist dramatisch. Da sind Menschen, die sich schon vor vielen Jahren in Libyen niedergelassen haben. Dann, nach dem Ausbruch dieser Krise, sind viele von ihnen im Meer ertrunken. Dass diese jungen Leute, die das ganze Leben noch vor sich haben könnten, auf diese Art und Weise verschwinden, ist tragisch für ihre Eltern, für ihre Verwandten und für das ganze Land.“
(rv 12.04.2011 ak)








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