FAO: „Mittelmeerländer sollten auch an Wälder denken“
Das Mittelmeer ist
derzeit Schauplatz von Flüchtlingsdramen. Hintergrund sind in der Regel politische
und soziale Sorgen - doch man darf jetzt auch nicht die Umweltprobleme in den südlichen
Mittelmeer-Anrainern vergessen. Das sagt uns der FAO-Mitarbeiter Eduardo Rojas-Briales.
Im französischen Avignon organisierte die UNO-Landwirtschaftsorganisation FAO eine
Konferenz zur Situation der Wälder im Mittelmeerraum.
„Wir haben in den
letzten Jahren festgestellt, dass nicht nur die Staaten oder die UNO alleine für den
Schutz der Wälder sorgen müssen: Auch die Zivilgesellschaft ist gefordert! Diese Zusammenarbeit
ist wichtig, um die große Herausforderung des Mittelmeeres in Sachen Waldschutz angehen
zu können.“
Der Schutz der Wälder sei unter den derzeitigen Umständen besonders
schwierig, so Rojas-Briales.
„Die schlimmsten Prognosen sprechen von einem
starken Niederschlagsrückgang und gleichzeitig von einer enormen Temperaturzunahme.
Das wird vielen Wäldern im Mittelmeerram Schaden zufügen. Darum muss jetzt alles nur
Mögliche versucht werden, um diese Prognosen nicht Wirklichkeit werden zu lassen.“
Die
FAO hat auch durchaus konkrete Vorschläge, um die Wälder der Region besser zu schützen.
„Die
Wälder im Mittelmeerraum müssen gegen den Klimawandel resistent werden. Dazu sollten
entsprechende Baumarten gepflanzt und gepflegt werden. Auch muss die Waldfläche vergrößert
werden: Das ist derzeit sehr gut möglich, weil die Monokultur-Landwirtschaft praktisch
zusammengebrochen ist. All das hilft, Kohlenstoff zu fixieren und dem Klimawandel
entgegen zu wirken. Gleichzeitig müssen Maßnahmen ergriffen werden, um Waldbrände
zu vermeiden. Das ist vor allem im Süden und Osten des Mittelmeeres wichtig.“
Die
FAO ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen und kümmert sich um Ernährung
und Landwirtschaft.