Die Zukunft der Christen im Land ist unsicher. Das behauptet der Jesuitenpater und
Islamwissenschafter Samir Khalil Samir. In einem Artikel analysiert er die Entwicklung
seit den jüngsten Revolutionen in Tunesien und Ägypten. Demnach sei nur jeder dritte
Ägypter dafür, den Artikel 2 der Verfassung abzuschaffen, der die Scharia als Hauptquelle
für die Gesetzgebung vorsieht. Laut dem Pater werde zwar in der arabischen Welt über
Säkularismus diskutiert – viele wüssten aber überhaupt nicht einmal, was das ist.
Zum Teil befürworte daher die christliche Minderheit der Kopten ein autoritäres Regime,
weil sie sich dadurch erhofft, zumindest ein Minimum an Religionsfreiheit sichern
zu können. Außerdem müsse die junge Tahrir-Bewegung eine Führungsperson hervorbringen,
die eine treibende Kraft sein kann, denn sonst drohe die Gefahr eines Rückschlags,
so der Jesuit.