2011-04-04 13:40:19

Japan: Zwischen Angst und Zuversicht


RealAudioMP3 Bald vier Wochen nach dem verheerenden Erdbeben und dem anschließenden Tsunami sind die Folgen der Katastrophe für Japan und die ganze Welt noch immer ungewiss. Im Atomkraftwerk Fukushima Eins tritt nach wie vor radioaktive Strahlung aus, mehr als 30 Millionen Menschen im Großraum Tokio sind gefährdet. Wir haben mit dem Apostolischen Nuntius in Japan, Alberto Bottari de Castello, über die Stimmung im Land gesprochen.
„Die Japaner zeigen ihr Leid selten, weil sie versuchen, freundlich zu bleiben und den anderen nicht zur Last zu fallen. Aber hinter dieser Fassade bemerkt man die Angst vor der Atomkatastrophe sowie den wirtschaftlichen Folgen. Jetzt, wo diese ganze Atomkraft verloren ist, ist die wirtschaftliche Entwicklung unsicher. Zugleich bemerkt man aber auch ein Gefühl der Hoffnung, dass es weiter geht, dass man sich nicht unterkriegen lässt.“

Nach der schlimmsten Katastrophe in der Geschichte Japans sind mehr als 11.000 Menschen tot und mehr als 300.000 obdachlos. Die kleine katholische Gemeinschaft in Japan versucht zu helfen, wo sie kann.

„In Sendai als auch in Saitama hat die Kirche Unterkünfte zur Verfügung gestellt. Hier in Tokio sind rund 250 Philippinos angekommen, die ihre Arbeit und ihre Häuser verloren haben und mit ihren Familien zurück auf die Philippinen wollen. Das internationale katholische Zentrum hat sie aufgenommen und in Unterkünfte innerhalb der Diözese aufgeteilt, unter anderem bei den Salesianern, den Jesuiten und Ordensschwestern. Und dann ist es uns gelungen, das Geld zu sammeln, um diesen Menschen die Reisekosten in ihre Heimat zu bezahlen.“

Unterdessen erreicht die Radioaktivität rund um das beschädigte Kernkraftwerk Fukushima Eins fast täglich neue Spitzenwerte. An diesem Montag wurde bekannt, dass Millionen Liter radioaktiv verseuchtes Wasser aus dem Kernkraftwerk ins Meer geleitet werden sollen.
(rv 04.04.2011 ak)








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