Bald vier Wochen nach
dem verheerenden Erdbeben und dem anschließenden Tsunami sind die Folgen der Katastrophe
für Japan und die ganze Welt noch immer ungewiss. Im Atomkraftwerk Fukushima Eins
tritt nach wie vor radioaktive Strahlung aus, mehr als 30 Millionen Menschen im Großraum
Tokio sind gefährdet. Wir haben mit dem Apostolischen Nuntius in Japan, Alberto Bottari
de Castello, über die Stimmung im Land gesprochen. „Die Japaner zeigen ihr Leid
selten, weil sie versuchen, freundlich zu bleiben und den anderen nicht zur Last zu
fallen. Aber hinter dieser Fassade bemerkt man die Angst vor der Atomkatastrophe sowie
den wirtschaftlichen Folgen. Jetzt, wo diese ganze Atomkraft verloren ist, ist die
wirtschaftliche Entwicklung unsicher. Zugleich bemerkt man aber auch ein Gefühl der
Hoffnung, dass es weiter geht, dass man sich nicht unterkriegen lässt.“
Nach
der schlimmsten Katastrophe in der Geschichte Japans sind mehr als 11.000 Menschen
tot und mehr als 300.000 obdachlos. Die kleine katholische Gemeinschaft in Japan versucht
zu helfen, wo sie kann.
„In Sendai als auch in Saitama hat die Kirche Unterkünfte
zur Verfügung gestellt. Hier in Tokio sind rund 250 Philippinos angekommen, die ihre
Arbeit und ihre Häuser verloren haben und mit ihren Familien zurück auf die Philippinen
wollen. Das internationale katholische Zentrum hat sie aufgenommen und in Unterkünfte
innerhalb der Diözese aufgeteilt, unter anderem bei den Salesianern, den Jesuiten
und Ordensschwestern. Und dann ist es uns gelungen, das Geld zu sammeln, um diesen
Menschen die Reisekosten in ihre Heimat zu bezahlen.“
Unterdessen erreicht
die Radioaktivität rund um das beschädigte Kernkraftwerk Fukushima Eins fast täglich
neue Spitzenwerte. An diesem Montag wurde bekannt, dass Millionen Liter radioaktiv
verseuchtes Wasser aus dem Kernkraftwerk ins Meer geleitet werden sollen. (rv
04.04.2011 ak)