2011-04-04 14:17:35

D: „Zeit allein heilt keine Wunden“


Der Bischof von Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst, hat im Namen des Bistums bei Heimkindern für erlittenes Unrecht um Vergebung gebeten. Fürst äußerte sich an diesem Montag vor Journalisten in Stuttgart bei der Vorstellung einer Studie, in der die Geschichte der katholischen Heimerziehung in der schwäbischen Diözese aus den 1950er und 1960er Jahren aufgearbeitet wird. Die Diözese werde sich aktiv an einer materiellen Entschädigung der Opfer beteiligen, sicherte Fürst zu. Konkrete Zahlen nannte der Bischof allerdings nicht; er verwies dabei auf den Runden Tisch Heimerziehung. – Die vom Stuttgarter Institut für angewandte Sozialwissenschaften (IfaS) erstellte Arbeit mit dem Titel „Die Zeit heilt keine Wunden“ bewertete Fürst als „wichtigen Beitrag zur Diözesangeschichte“. Für die 320-seitige Untersuchung, die für die deutschen Diözesen bislang einmalig ist, wurden 25 ehemalige Heimkinder und 15 Erziehungspersonen befragt, die in den 1950er und 1960er Jahren in den heute noch bestehenden 15 Jugendhilfeeinrichtungen der Diözese lebten und arbeiteten. Aus den 1980er und 1990er Jahren wurden weitere 14 Heimkinder und 10 Erziehungspersonen als Zeitzeugen interviewt. Das Bistum hatte sich 2009 zur Aufarbeitung dieses Teils seiner Geschichte entschieden.

(domradio/kna 04.04.2011 pr)








All the contents on this site are copyrighted ©.