„Orientierung liefern für Entscheidungen, die anstehen“ – so sieht der ZdK-Präsident
Alois Glück die Funktion der neuen Ethikkommission „Sichere Energieversorgung“, die
an diesem Montag im Bundeskanzleramt erstmals zusammenkommt. Bundeskanzlerin Angela
Merkel hatte Glück in die Komission gebeten; das Gremium soll die politischen Entscheidungsträger
in Fragen der Energiepolitik beraten. Hintergrund ist die durch die Reaktorkatastrophe
in Japan entfachte Debatte um Atomenergie in Deutschland. Japan zwinge noch einmal
zur „vertieften Auseinandersetzung, wie wir Risiken neu bewerten müssen – auch im
Vergleich der Alternativen“, so Glück im Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur.
Die Katastrophe habe „eine große Bedeutung weit über die Kernenergie hinaus“. Der
ZdK-Präsident plädiert generell für mehr Vorsicht und Bescheidenheit „im Blick auf
das, was gestaltbar ist, was wir tatsächlich steuern und beherrschen können“. Die
Vorgänge in Japan sollten in der Hinsicht eine Mahnung sein, so Glück. – Die bislang
benannten 14 Mitglieder der Ethikkommission „Sichere Energieversorgung“ sollen ausloten,
wie sich ein Ausstieg aus der Atomenergie „mit Augenmaß“ vollziehen lässt. Den Experten
unter Vorsitz des ehemaligen Bundesumweltministers Klaus Töpfer (CDU) und des Präsidenten
der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), Matthias Kleiner, bleibt wenig Zeit: Die
Bundesregierung strebt bereits für Mitte Juni eine Grundsatzentscheidung in Sachen
Kernenergie an.