2011-04-04 13:37:26

Alois Glück: „Japan ist Mahnung“


„Orientierung liefern für Entscheidungen, die anstehen“ – so sieht der ZdK-Präsident Alois Glück die Funktion der neuen Ethikkommission „Sichere Energieversorgung“, die an diesem Montag im Bundeskanzleramt erstmals zusammenkommt. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte Glück in die Komission gebeten; das Gremium soll die politischen Entscheidungsträger in Fragen der Energiepolitik beraten. Hintergrund ist die durch die Reaktorkatastrophe in Japan entfachte Debatte um Atomenergie in Deutschland. Japan zwinge noch einmal zur „vertieften Auseinandersetzung, wie wir Risiken neu bewerten müssen – auch im Vergleich der Alternativen“, so Glück im Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur. Die Katastrophe habe „eine große Bedeutung weit über die Kernenergie hinaus“. Der ZdK-Präsident plädiert generell für mehr Vorsicht und Bescheidenheit „im Blick auf das, was gestaltbar ist, was wir tatsächlich steuern und beherrschen können“. Die Vorgänge in Japan sollten in der Hinsicht eine Mahnung sein, so Glück. – Die bislang benannten 14 Mitglieder der Ethikkommission „Sichere Energieversorgung“ sollen ausloten, wie sich ein Ausstieg aus der Atomenergie „mit Augenmaß“ vollziehen lässt. Den Experten unter Vorsitz des ehemaligen Bundesumweltministers Klaus Töpfer (CDU) und des Präsidenten der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), Matthias Kleiner, bleibt wenig Zeit: Die Bundesregierung strebt bereits für Mitte Juni eine Grundsatzentscheidung in Sachen Kernenergie an.

(domradio/kna 04.04.2011 pr)







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