Benedikt über Johannes Paul: "Großer Papst und Zeuge Christi"
Papst Benedikt XVI.
hat an diesem Sonntag seines vor sechs Jahren verstorbenen Vorgängers Johannes Paul
II. gedacht. Wegen dessen baldiger Seligsprechung habe er, Benedikt, in diesem Jahr
darauf verzichtet, die traditionelle Trauermesse für Johannes Paul im Petersdom zu
feiern, sagte der Papst beim Angelusgebet an diesem Sonntag. „Aber ich habe
seiner mit Liebe im Gebet gedacht, wie ihr wahrscheinlich ebenso. Während wir uns
in der Fastenzeit auf Ostern vorbereiten, nähern wir uns mit Freude auch dem Tag,
an dem wir diesen großen Papst und Zeugen Christi als Seligen verehren und uns noch
mehr seiner Fürsprache anvertrauen können.“ Mit Blick auf das Evangelium erklärte
der Papst an diesem Sonntag Laetare, dem vierten Sonntag der Fastenzeit, wir seien
aufgrund der Erbsünde „blind geboren“ so wie der bei Johannes beschriebene Mann. Doch
im Taufbrunnen erleuchte die Gnade Christi den Menschen, sodass er die Kraft erhalte,
das Böse zu besiegen und das Gute zu tun. Das christliche Leben sei eine kontinuierliche
Anpassung an Christus, "den neuen Menschen", um zur vollen Gemeinschaft mit Gott zu
gelangen. In seinen Grüßen an die Pilger und Besucher deutscher Sprache sagte der
Papst: „Der Evangelist Johannes nennt die Wunder Jesu Zeichen. Auch die Heilung
des Blindgeborenen im heutigen Evangelium ist ein solches Zeichen. Das Heilshandeln
Jesu ist mit dem Öffnen der leiblichen Augen nicht am Ziel. Es verweist auf Größeres.
Christus öffnet dem Geheilten auch die Augen des Herzens, so dass er vor Jesus niederfällt
und bekennt: „Ich glaube, Herr!“ Christus, das Licht der Welt, will auch unsere Augen
für die Schönheit des Glaubens öffnen. Er will unser Leben hell machen. Dazu begleite
euch Gott mit seiner Gnade.“