Skeptisch beurteilt der österreichische Bischofsvikar der Militärdiözese den aktuellen
internationalen Militäreinsatz in Libyen. Für den Leiter des Wiener Instituts für
Religion und Frieden, Werner Freistetter, bleiben zum einen viele praktische Fragen
offen, zum anderen sei ein völkerrechtlich legitimierter Einsatz nicht auch automatisch
ethisch legitimiert. In einem Artikel fragt er: „Sind die Maßnahmen tatsächlich geeignet,
die Zivilbevölkerung wirksam zu schützen? Dieser Schutz muss jedenfalls oberste Priorität
haben“. Auch stelle sich die Frage, ob auf diesem Weg in absehbarer Zeit „eine gerechte
politische Lösung“ erreicht werden könne. Dabei müsse darauf geachtet werden, dass
Staaten, die sich an der Intervention beteiligen, nicht nur eigene Interessen verfolgen.
Der Militär-Bischofsvikar wörtlich: „Offen ist auch die Frage eines Ausstiegs für
den Fall, dass die Luftschläge nicht den erwünschten Erfolg zeigen“.