2011-03-30 15:04:42

Tunesiens Bischof: Zweifel über Gründe des Libyen-Feldzugs


RealAudioMP3 Die Migration von Afrika nach Europa - Über dieses brandaktuelle Thema unterhalten sich deutsche und afrikanische Bischöfe seit vergangenem Montag in München. An diesem Mittwoch sind zu diesem bereits traditionellen deutsch-afrikanischen Bischofstreffen die ersten Ergebnisse bekannt geworden. Im Hinblick auf die aktuelle Flüchtlingswelle aus Nordafrika hat sich Erzbischof Ludwig Schick mit seinem Appell für Italien stark gemacht:

„Zunächst müssen wir den Politikern sagen, dass das Flüchtlingsdrama, das sich jetzt in Lampedusa in Italien abspielt, von der gesamten EU gesehen werden muss und dem auch geholfen werden muss. Europa will ja ein Europa der vereinigten Staaten sein, und daher darf man ein Land jetzt nicht allein lassen.“

Der Krieg in Libyen war im Rahmen der Konferenz in München natürlich auch Gesprächsthema. Für den tunesischen Erzbischof Maroun Lahham sind die Nachbarländer auf Seiten der Rebellen.

„Es gibt die große Hoffnung, in Tunesien und der ganzen arabischen Welt, dass sich das libysche Volk von seinem Diktator Gadaffi befreien kann. Wenn der Militäreinsatz der NATO dazu beiträgt, sei er willkommen. Aber es gibt auch Zweifel. Frankreich hat den Stein ins Rollen gebracht, und vielleicht war einer der Gründe die Befreiung des libyschen Volkes. Jeder ist aber davon überzeugt, dass es auch andere Gründe gibt.“

Die deutsch-afrikanische Bischofskonferenz dauert noch bis kommenden Samstag. Bischöfe aus insgesamt neun afrikanischen Ländern besprechen sich dabei mit zwölf deutschen Bischöfen.

(rv 30.03.2011 ak)








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