Wer betet, rettet
sich – davon war der italienische Heilige, Kirchenlehrer und Ordensgründer Alfons
Maria von Liguori überzeugt. Der 1696 bei Neapel geborene Kirchenmann stand im Mittelpunkt
von Papst Benedikts Gedanken bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch, die zum zweiten
Mal in diesem Jahr unter freiem Himmel stattfand. Der Begründer des Redemptoristenordens
entstammte einer Adelsfamilie und wandte sich besonders den armen Bevölkerungsschichten
zu, so der Papst.
„Seine eifrige Predigttätigkeit und die Gründung von
Gebetskreisen wurden zu einer reichen Quelle moralischer Erziehung und gegenseitiger
Hilfe. Der Zustand der religiösen Unwissenheit, in dem die Hirten und Bauern auf dem
Land lebten, berührte ihn zutiefst. Er beschloß, sich dieser geistlichen Armut anzunehmen.
Dazu gründete er 1732 die Kongregation der Redemptoristen. Alfons Maria von Liguori
starb im Jahr 1787. Papst Pius XII. ernannte ihn zum „Patron der Beichtväter und der
Moraltheologen“.“
Mittels der für die Redemptoristen charakteristischen
Volksmission bemühte sich der heilige Alfons um die Intensivierung des Glaubenslebens.
Jeder könne die Barmherzigkeit Gottes finden, wusste er. Doch auch das Priesteramt
habe er geprägt, so der Papst:
„Der heilige Alfons betonte, daß die Priester
das sichtbare Zeichen der unendlichen Barmherzigkeit Gottes seien, der vergibt und
den Geist und das Herz des Sünders erleuchtet, damit dieser sein Leben ändert. Er
legte den Beichtvätern die Treue zur katholischen Morallehre nahe und empfahl ihnen
die Haltung des Verstehens und der Güte. Viele Menschen haben aus seinen Schriften
Hilfen für ihr Beten erhalten.“
Die Suche nach Wahrheit und nach dem Guten
führt zur wahren Selbstverwirklichung – das habe das Leben und Wirken des heiligen
Alfons gezeigt, so der Papst zu den deutschsprachigen Pilgern:
„Danken
wir dem Herrn, der in seiner Vorsehung zu allen Zeiten Heilige wie Alfons Maria von
Liguori erweckt, die uns einladen, im Glauben zu wachsen und mit Liebe und Freude
unsere christliche Berufung zu leben. Sie zeigen uns durch ihr Leben, daß die Bindung
an die Wahrheit und an das Gute zur Reife und zur wahren Selbstverwirklichung führt.
Der Herr schenke uns allen dazu seine Gnade.“