2011-03-30 14:57:37

Italien: Kommen und Gehen auf Lampedusa


RealAudioMP3 Fliegender Wechsel auf Lampedusa – angesicht der Umbrüche in Nordafrika entwickelt sich die Mittelmeerinsel in diesen Tagen zum Knotenpunkt für den Flüchtlingsstrom zwischen Afrika und Europa. An diesem Mittwochmittag noch erreichte ein neues Bott mit zirka hundert Flüchtlingen die Sizilien vorgelagerte Insel, unterdessen findet die Umlagerung der Flüchtlinge in andere Lager auf Sizilien statt. Zum Glück, meint der Direktor der Caritas Agrigent, Valerio Landri. Lampedusa platze aus allen Nähten, es gebe Unruhen, und die Essensrationen würden knapp - die sonst gastfreundliche Insel sei einfach heillos überfordert.

„Lampedusa ist in der Lage und bereit, so viele Flüchtlinge aufzunehmen, wie eine würdige Behandlung dieser Menschen noch möglich ist. Bis 1.500 Flüchtlinge konnten ohne Probleme aufgenommen werden, und die Inselbevölkerung war absolut gastfreundlich und zugänglich. Das Problem ist die verspätete Umlegung der Flüchtlinge.“

Wie italienische Medien berichten, hat die Regierung inzwischen damit begonnen, einen Teil der rund 6.000 Flüchtlinge von Lampedusa aus mit Booten in andere Auffanglager in ganz Italien zu transportieren. Bei den verschifften Flüchtlingen handelt es sich um bereits identifizierte Nordafrikaner, die meisten davon aus Tunesien. Rund 3.000 Menschen insgesamt sollen an diesem Mittwoch abtransportiert werden, heißt es. Die Caritas kümmere sich um die Verbleibenden mit Essen, Decken und seelischem Beistand, so Landri. Das werde auch für die Flüchtlinge in den anderen Lagern gelten, so der Caritas-Direktor:

„Wir versuchen, den Flüchtlingsstrom aus Nordafrika besser zu verstehen. Wenn es auch auf dem sizilianischen Inselfestland eine Flüchtlingsschwemme geben sollte, werden wir dort auch handeln, in Zusammenarbeit mit der italienischen Regierung.“

Die Caritas habe auch die Aufnahme von Flüchtlingen in verschiedenen Diözesen des ganzen Landes organisiert, berichten italienische Medien. Sie arbeite dabei mit dem Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen zusammen. Ungeklärt ist aber offenbar die Aufnahme der Flüchtlinge in andere EU-Länder.

(rv/ansa/adnkronos 30.03.2011 pr)








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