Das Moskauer Patriarchat soll einen Obersten Kirchenrat erhalten. Das berichtet die
Vatikanzeitung „L´Osservatore Romano“ in ihrer Dienstagsausgabe. Die neue Einrichtung
soll den Austausch zwischen den verschiedenen Kommissionen des Patriarchats verbessern.
Der Vorschlag stamme vom russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill I., so die Vatikanzeitung.
Es wäre nicht das erste Mal, dass das Moskauer Patriarchat einen Obersten Kirchenrat
einrichten würde. Schon vor der Oktoberrevolution 1917 sei ein solches kollegiales
Koordinationsgremium im Gespräch gewesen; wegen der Revolutionswirren und während
der Verfolgungszeit sei der Plan liegen geblieben, so der „Osservatore“. Insgesamt
sollen dem neuen Kirchenrat achtzehn Mitglieder angehören, darunter Außenamtschef
Metropolit Hilarion, Erzpriester Vsevolod Chaplin, der die Beziehungen von Kirche
und Gesellschaft koordiniert, sowie als einziger Laie Vladimir Legoida, Leiter der
Informationsabteilung des Patriarchats. Der neue Kirchenrat steht unter Leitung des
Patriarchen.