Im Kölner Dom werden
die Fürbitten auf japanisch vorgetragen. Mit dem Gottesdienst hat die katholische
Kirche in Deutschland am Freitagabend den Opfern der Katastrophe in Japan gedacht.
Im Gespräch mit dem Kölner Domradio erklärt Weihbischof Heiner Koch, der die Messe
zelebrierte, warum die Gedenkfeier gerade am Tag der Verkündung stattgefunden hat.
„Aus
zwei Gründen: Nun ist es zwei Wochen her, dass diese dreifache Katastrophe in Japan
begann. Zweitens: Das Hochfest Verkündigung des Herrn ist das Fest, in dem zum ersten
Mal Gott deutlich die Botschaft gesetzt hat, dass er uns Menschen nicht allein lässt,
sondern in unsere Geschichte hineinkommt, hinabsteigt, dass er mit uns den Lebensweg
geht, in Höhen und Tiefen, in Elend, in Krankheit, bis zum letzten Blutstropfen am
Kreuz. Gott lässt uns nicht allein.“
Zahlreiche Politiker und Diplomaten
haben an der gut besuchten Messe teilgenommen. Nicht nur die Politik, die gesamte
Menschheit müsse sich nach dieser verheerenden Katastrophe grundlegende Fragen stellen,
so Koch:
„Es sind sicherlich zunächst einmal Gewissensfragen. Die Frage
zum Beispiel, ob wir Zerstörer der Natur sind oder ob uns die Natur zur Kultivierung
anvertraut ist und wir Achtung vor der Schöpfung haben. Und die zweite Frage wäre
für mich: Sind wir bereit, mit den Grenzen unserer Natur, unserer Schöpfung zu leben?
Das passt ja gut in die Fastenzeit. Man fragt immer nur nach den neuen Energien und
wie wir unseren Energiebedarf decken können. Man kann ja auch mal die Frage stellen:
Wo können wir bescheiden und bewusst verzichten?“