499 Opfer von Missbrauch und Gewalt durch Kirchenleute sind in Österreich bisher bestätigt.
Das teilte die Österreichische Bischofskonferenz am Freitag nach Abschluss ihrer Frühjahrsvollversammlung
mit. Eine strafrechtliche Relevanz sei bei 4,4 Prozent der Fälle wahrscheinlich, also
bei 22 der 499 mutmaßlichen Opfer. Um aber keinesfalls eine mögliche strafrechtliche
Relevanz zu übersehen, habe die Kirche 25,1 Prozent - also 125 Fälle - zur Anzeige
gebracht, betonten die Bischöfe. Von den 499 Opfern ging es laut den Angaben der Ombudsstelle
bei 55 Prozent um sexuellen Missbrauch, bei 28 Prozent um Gewalt. In 17 Prozent waren
sowohl Gewalt als auch sexueller Missbrauch im Spiel. Gut die Hälfte der Fälle bezog
sich auf Ereignisse vor 1970. Seit Bekanntwerden der Übergriffe habe die Kirche viele
Maßnahmen gesetzt, „um Opfern konkret zu helfen, seelische Verwundungen zu heilen
und die Prävention zu stärken", betonen die Bischöfe in ihrer Erklärung. Die im Juni
2010 von der Bischofskonferenz beschlossenen Richtlinien hätten sich in der Praxis
bewährt, ein Großteil davon sei bereits in allen Diözesen umgesetzt.