2011-03-24 11:06:42

UNO: Tuberkulose breitet sich aus


RealAudioMP3 Fast zwei Millionen Menschen sterben jedes Jahr an Tuberkulose, die meisten in Afrika. Am heutigen Welttuberkulosetag wird auf die Gefahr aufmerksam gemacht, die immer noch von dieser tückischen Krankheit ausgeht. Während in Deutschland die Zahl der Erkrankungen zurück geht, breitet sich Tuberkulose in den Entwicklungsländern immer weiter aus. Für Radio Vatikan berichtet Mario Galgano:

Tuberkulose ist eine Krankheit der Armen. Sie breitet sich vor allem dort aus, wo Menschen schlecht ernährt sind, in schlechten hygienischen Verhältnissen leben müssen und nur schlecht medizinisch versorgt werden. Außerdem wird die Tuberkulose oft nicht rechtzeitig erkannt, weil die Symptome am Anfang denen einer Grippe ähneln. Am stärksten sind Kinder von einer Ansteckung bedroht, für sie verläuft die Krankheit auch meist tödlich. Renate Vacker von der deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe hat dem Kölner Domradio von ihrem Kampf gegen die Infektionskrankheit erzählt:

„Wir unterstützen die Länder dabei, die Erkrankten zu behandeln. Also zuerst einmal die richtige Diagnose zu stellen, das ist wichtig, damit nicht etwas Falsches behandelt wird, um dann die Behandlung sicher zu stellen. Das bedeutet sechs bis acht Monate regelmäßig genau nach Plan Antibiotika einzunehmen. Das ist nicht so leicht, weil es zu Nebenwirkungen kommen kann. Die meisten Menschen müssen auch, sobald die schlimmsten Symptome wie schweres Fieber vorbei sind, wieder arbeiten. Das heisst, sie können es sich nicht leisten, sich zurüch zu ziehen, um wirklich ganz gesund zu werden.“

Eine flächendeckende Impfung gegen die Tuberkulose ist derzeit nicht möglich. Es gibt zwar einen Impfstoff für Kinder, der aber nur bei gewissen Formen der Krankheit Wirkung zeigt. Für Renate Vacker gibt es daher nur eine Lösung, um zu verhindern, dass sich die Krankheit weiter ausbreitet.

„Es ist so, dass jeder dritte Erdenbürger – rund zwei Milliarden Menschen – den Erreger in sich trägt. Das heißt aber nicht, dass die alle erkranken. Es sind etwa neuneinhalb Millionen pro Jahr. Wichtig ist, dass die eine Behandlung bekommen, wichtig ist darüber hinaus, dass man etwas gegen die wachsende Armut tut. Mit der Besserung der Lebensumstände, mit besserer Hygiene, mit besserem Allgemeinzustand sinkt auch das Risiko, dass es zu der Erkrankung kommt.“

Den Kampf gegen die Tuberkulose kann man also nur gewinnen, wenn man das Problem an der Wurzel packt und die Armut bekämpft. Durch die steigenden Lebensmittelpreise nimmt die Armut jedoch zu. Die Weltgesundheitsorganisation rechnet daher mit einem weiteren Anstieg der Tuberkuloseerkrankungen.

(domradio/rv 24.03.2011 ak)







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