Wer gegen den Zölibat
ist, hat das Zweite Vatikanische Konzil falsch verstanden. Das schreibt Kurienkardinal
Mauro Piacenza in der Vatikanzeitung „L´Osservatore Romano“ von diesem Mittwoch. Sowohl
as Konzil als auch die folgenden Päpste hätten die Lebensform der Ehelosigkeit für
katholische Priester bestätigt, so der Präfekt der vatikanischen Kleruskongregation.
Nur wer die Konzilsdokumente falsch interpretiere, könne zu einem anderslautenden
Ergebnis gelangen.
Kardinal Piacenza wandte sich gegen eine „in manchen Regionen
sehr verbreitete“ Sichtweise des Zölibats als ein historisch bedingtes „zufälliges
Kirchengesetz“. Der Eheverzicht sei vielmehr ein „inneres Erfordernis“ des Priestertums.
Die Kirche dürfe sich nicht von Kritikern einschüchtern lassen. Für die Glaubensverkündigung
in einer säkularisierten Welt sei der Zölibat eines der „wirksamsten Mittel“. Die
Behauptung, das Zölibatsgebot sei überholt, nennt der Kardinal historisch und theologisch
irrig. Sie schade der Seelsorge, der Mission und der Gewinnung neuer Priester, schreibt
Piacenza, der für rund 250.000 Priester weltweit verantwortlich ist.