Es herrscht Krieg
in Libyen. Das sagt gegenüber Radio Vatikan der katholische Bischof in Tripolis, Giovanni
Innocenzo Martinelli. Ungeachtet des Militäreinsatzes der westlichen Verbündeten gingen
in Libyen Truppen von Machthaber Muammar al Gaddafi offenbar weiter gegen die Aufständischen
vor. Derweil berichten Nachrichtenagenturen, dass ein US-Kampfjet abgestürzt sei.
Beide Piloten seien gerettet worden. Es sollte sofort mit Verhandlungen über eine
friedliche Lösung begonnen werden, so der Apostolischer Vikar von Tripolis.
„Drei
Tage lang wurde die Stadt bombardiert. Es ist schrecklich. Die Stadt steht still.
Es ist ruhig, man hört nur die Bomben knallen. Es herrscht wirklich eine Friedhofsstimmung.
Es ist für mich schockierend, mitzuerleben, dass es auch in der heutigen Zeit noch
solche Kriegszustände geben kann. Es macht hier viele Menschen wütend, dass ihre Häuser
zerstört werden, nachdem sie jahrelang dafür arbeiten mussten. Auch hat Libyen in
den letzten Jahren alles versucht, um international Freundschaft zu knüpfen. Das war
wirklich beneidenswert.“
Der aus Italien stammende Bischof hielt der internationalen
Staatengemeinschaft zudem mangelnde diplomatische Bemühungen um eine Beilegung des
Konflikts in Libyen vor.
„Der Heilige Vater hat uns alle dazu eingeladen,
für Libyen zu beten. Doch hier in Tripolis werden wir immer weniger. Viele fliehen
und verlassen ihre Häuser. Diejenigen wie wir, die hier verharren, sind fest davon
überzeugt, dass der Glaube uns beschützen wird. Denn nur Gott kann die Herzen lenken.
Keine Bombe kann Frieden bringen.“
An diesem Dienstag forderte China ein
sofortiges Ende der Kämpfe in Libyen. Die Volksrepublik lehne die Anwendung von Gewalt
ab, die zu zivilen Opfern und einer humanitären Krise in Libyen führen könnte, sagte
die Sprecherin des Außenministeriums in Peking.