Vor einer Woche hatten
die deutschen Bischöfe in einem Brief an die Gemeinden einen Gesprächsprozess begonnen.
Die Bischöfe kündigen in dem Brief unter anderem auch Überlegungen zur Rolle von Priestern
und Laien in der Kirche an, diese Überlegungen sollen gemeinsam mit dem Zentralkomitee
der deutschen Katholiken (ZdK) geschehen. Stefan-Bernhard Eirich ist seit zwei Monaten
Geistlicher Rektor des ZdK, wir haben ihn gefragt, was genau man sich unter diesem
Prozess vorzustellen hat
„Es geht um eine neue Würdigungskultur von Laien
und es geht darum, die Kompetenzen von Laien besser wahrzunehmen. Der Prozess sollte
das Ziel haben, dass am Ende in jedem Fall auch konkrete Formen dieser Würdigung stehen,
bzw. auch neue Formen im Rahmen kirchlicher Beauftragungen im Rahmen neuer Ämter.
So etwas fällt nicht vom Himmel, aber nach drei bis vier Jahren sollte sich ein Grundkonzept
abgezeichnet haben, ansonsten ist zu befürchten, dass das Ganze sich wieder in Beliebigkeit
auflöst.“
Laien dürfen keine Lückenfüller sein. Darin waren sich Laien
und Bischöfe in den Vorgesprächen einig gewesen. Es sei im Verhältnis von Priestern
und Laien eine „neue Verantwortungskultur“ für die Kirche insgesamt gefragt.
„Was
meines Dafürhaltens ein Teil des Klerus neu entdecken muss ist, dass eine seiner Hauptaufgaben,
vielleicht sogar die Hauptaufgabe, darin besteht, Laien zu helfen und zu fördern,
ihre eigene Berufung zu leben. Mit einem französischen Kardinal gesprochen: wir müssen
helfen, dass die Laien ihre Weihe leben können, sprich Taufe und Firmung. Es braucht
eine gesunde Weltlichkeit von Priestern und es braucht eine neue Geistlichkeit von
Laien.“
Im Sinne der Förderung des Miteinanders hat das ZdK auch seine
Erwartungen an den bevorstehenden Papstbesuch in Deutschland:
„Ich meine,
einen Papst erleben zu dürfen, der die deutschen Probleme als solche würdigt und sie
nicht gleich mit globalem Bezug relativiert. Einen Papst, der genau hinhört und genau
hinschaut; einer, der um hier um einen besonderen Punkt zu nehmen etwa in Sachen Ökumene
das Gespräch ein wenig voranbringt.“