2011-03-21 14:58:43

Pax Christi gegen Militäreinsatz in Libyen


RealAudioMP3 Die deutsche katholische Friedensbewegung „Pax Christi“ hält die Militärschläge westlicher Staaten in Libyen für falsch. Der Vizepräsident der deutschen Sektion von Pax Christi, Johannes Schnettler, sprach gegenüber dem Kölner Domradio von „militärischem Aktivismus“.

„Dahinter steckt das schlechte Gewissen des Westens. Es ist jetzt offenbar geworden, dass über Jahrzehnte mit einem Diktator paktiert wurde, der das Volk unterdrückt hat. Und nun will man vor der Weltöffentlichkeit und den demonstrierenden Menschen in Libyen das Gesicht wahren und holt zu einem Militärschlag aus, dessen Folgen nach unserer Einschätzung verheerend sein werden, weil er das Leid der Zivilbevölkerung erhöhen wird.“

Es bestehe ganz erheblich die Gefahr, dass Gaddafi sein Volk zum menschlichen Schutzschild gegen die Bombardements mache. Die deutsche Regierung drücke sich mit ihrer Stimmenthaltung im UNO-Sicherheitsrat „vor der Verantwortung“, so Schnettler.

„Wenn Deutschland gegen diesen Einsatz ist, dann soll es das auch sagen und mit Nein stimmen. Deutschland rühmt sich immer seiner guten internationalen Beziehungen. Zu solchen guten Beziehungen gehört es auch, den Freunden und Bündnispartnern eine gegenteilige Position zu zeigen und Nein zu diesem Krieg zu sagen: lasst uns zu Mitteln der politischen Sanktionen greifen. Das ist weiterführend!“

Pax Christi fordert einen „sofortigen Stopp des Bombardements und eine überlegte Politik hinsichtlich einer klaren Flüchtlingspolitik“. Hier sei die EU gefordert.

„Sie muss deutlich machen, dass sie bereit ist, Menschen, die nach Europa kommen wollen, anders aufzunehmen, anders als es bis jetzt durch den Aufbau von Frontex und Abwehrmaßnahmen im Mittelmeer der Fall ist.“

(domradio 21.03.2011 sk)








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