2011-03-21 14:34:23

Kardinal Koch: „Flugverbot kommt zu spät"


RealAudioMP3 Kurienkardinal Kurt Koch hat die "Hilflosigkeit der internationalen Staatengemeinschaft" gegenüber dem libyschen Diktator Muammar al-Gaddafi ein "großes Ärgernis" genannt. Er befürworte aber einen internationalen Einsatz in Libyen, solange das Ziel eines solchen Vorhabens der Schutz der lokalen Bevölkerung sei, sagt der aus der Schweiz stammende Präsident des Päpstlichen Einheitsrates an diesem Montag gegenüber Radio Vatikan:
„Ich finde die Situation in Libyen äußerst tragisch. Vor allem bewegt mich die Hilflosigkeit der internationalen Staatengemeinschaft, diesem Phänomen entgegenzuwirken. Jetzt hat man versucht, zumindest ein Flugverbot durchzusetzen. Das kommt aber zu spät. Es ist ein großes Ärgernis, wie die ganze Welt zuschaut, wie ein Diktator sein eigenes Volk umbringt. Das zeigt aber einmal mehr, dass wir glauben, klug zu sein, indem wir die Vergangenheit beurteilen, doch unklug sind, die Zeichen der Gegenwart zu erkennen.“
Die westlichen Truppen haben in der Nacht auf Montag eine zweite Angriffswelle in Libyen gestartet. Die deutsche Regierung lehnt weiterhin eine Beteiligung an dem Einsatz ab. Eine offizielle Stellungnahme des Vatikans für oder gegen einen Einsatz gibt es bisher nicht. Der Papst rief am Sonntag beim Angelusgebet zum Schutz der Zivilbevölkerung auf.
(rv/reuters 21.03.2011 mg)








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