Kanon der Spirituellen
Literatur, von Michael Plattig. Eine Besprechung von Pater Bernd Hagenkord
Was
soll ich lesen? Wenn Religion und Spiritualität in Mode ist oder ich mich einfach
nur dafür interessiere stellt sich die Frage, was eigentlich ist gute geistliche Literatur?
Wie finde ich die? Immerhin füllen die Schriften aus der Tradition des Christentums
mittlerweile Bibliotheken und nicht alles ist gleich hilfreich oder gut. Wer sich
erst orientieren möchte, bevor er zugreift, der ist mit dem Kanon der Spirituellen
Literatur gut bedient. Die Klassiker finden sich dort, Franz von Assisi und Ignatius
von Loyola, Teresa von Avila und Charles de Foucauld. Daneben versammeln sich eine
ganze Reihe von eher unbekannten, frühen Autoren, außerdem moderne Geister wie Bonhoeffer,
Dom Helder Camara und Roger Schutz. Der Autor will den reichen Schatz der Christenheit
erschließen. Nicht jeder kann und will alles lesen. So gibt jeder Artikel einen Überblick,
gibt den Inhalt des Werkes an und bietet dann weitere Lesetipps. Karmeliterpater
Michael Plattig, Professor für Spiritualität in Münster, will an Bücher heranführen,
die mehr sind als nur bedrucktes Papier, die das Christentum und das geistliche Leben
geformt haben und die auch heute noch Inspiration und Wegbegleiter sein können. Man
kann das Buch selbst lesen und bekommt so einen Überblick und eine kleine Geschichte
geistlicher Literatur, man kann es aber auch als Einstieg benutzen und nach einem
Artikel das Buch weglegen, um das Original zu lesen. Gegen Beides hätte der Autor
wohl nichts einzuwenden.