Dass auch europäische
Richter jetzt Italien erlauben, in seinen Klassenzimmern weiterhin Kreuze aufzuhängen,
führt die italienische Bewegung „Wir sind Kirche“ auf den „anhaltenden Druck des Vatikans“
zurück. Tatsächlich haben die Päpste in den letzten Jahrzehnten immer wieder eindringlich
für das Kreuz im öffentlichen Raum geworben. Ein Beispiel dafür ist Papst Johannes
Paul II., der am kommenden 1. Mai feierlich selig gesprochen wird. Wir dokumentieren
hier einen Ausschnitt aus der Rede, die er 1988 in Österreich hielt – bei einem Treffen
mit Überlebenden im früheren Konzentrationslager Mauthausen.
„Einer ist
„der Mann der Schmerzen“, der allen Menschen der Schmerzen treu gewesen ist, hier,
in Mauthausen, und wo immer in der Welt sie durch ein unmenschliches System Verachtung
erduldet haben oder noch erdulden. Es hat einen solchem Mann der Schmerzen gegeben.
Und es gibt ihn weiterhin. In der Geschichte der Welt bleibt sein Kreuz gegenwärtig.
Dürfen wir uns von diesem Kreuz entfernen? Können wir an ihm vorbei in die Zukunft
gehen? Europa, kannst du an ihm vorbeigehen?“
(Johannes Paul II., Ansprache
im früheren KZ Mauthausen/Österreich, 24.6.88)