2011-03-19 12:53:10

Afghanistan: „Der Mann wäre verurteilt worden“


Der Menschenrechts-Anwalt Afzal Nooristani fordert dringend Gesetze, mit denen in Afghanistan „Menschenrechte, die Gewissensfreiheit, Ausdrucksfreiheit und Religionsfreiheit respektiert werden können“. Das sagte er am Freitag im Gespräch mit dem Informationsdienst Zenit. Er sei zwar erleichtert darüber, dass der Christ Sayed Musa freigelassen worden sei. Doch wäre „der Mann mit Sicherheit verurteilt worden, wenn es zu einem Prozess gekommen wäre“, so Nooristani. Gegenwärtig lägen die Akten bei der Staatsanwaltschaft, es würden Ermittlungen durchgeführt und ein Prozessdatum sei noch nicht festgelegt worden. Musa war vom Islam zum Christentum übergetreten und riskiert seitdem die Todesstrafe für seinen Abfall vom Islam. Die Organisation, die dem Mann Rechtsbeistand leistete, bestätigte dessen Freilassung in der Nacht auf Freitag. – In Afghanistan ist der Islam Staatsreligion. Anhänger anderer Religionen dürfen ihre Religion „in der vom Gesetz vorgesehenen Form ausüben". Die islamischen Gesetze der Scharia sind Grundlage des Rechtssystems, weshalb für den Abfall vom Glauben und die Beleidigung des Islam die Todesstrafe vorgesehen ist. Ein weiterer afghanischer Staatsbürger Ahmad Shah befindet sich in derselben Lage wie Musa Sayed.

(zenit 19.03.2011 sk)








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