Vor den Gefahren der Atomkraft warnt anlässlich der Nuklearkatastrophe in Japan der
Wiener Kardinal Christoph Schönborn. „Es ist höchste Zeit, umzudenken“, so Schönborn
in seinem Freitagskommentar in der Tageszeitung „Heute“. Es sei deutlich, dass auch
die friedliche Nutzung der Atomenergie letztlich nicht beherrschbar sei. Den Preis
für diese Einsicht müssten jetzt viele Menschen in Japan zahlen, so Schönborn. Keine
Maschine sei sicherer, als die Menschen, die sie bauen und betreiben, erinnerte der
Kardinal. Auch die Kirchen in Deutschland bekräftigten ihre Forderung nach einem
baldigen Atomausstieg. „Wir brauchen eine Energieerzeugung, die unsere Lebensgrundlagen
nicht zerstört und die nicht zu apokalyptischen Konsequenzen führt, wenn es Fehler
gibt“, sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Präses Nikolaus
Schneider, dem NDR. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert
Zollitsch, sprach er sich zum wiederholten Male für eine Diskussion über die Nutzung
der Kernkraft aus. „Wir brauchen die Debatte um die Zukunft der Atomkraft, da die
Katastrophe in Japan auch Ängste bei uns ausgelöst hat“, sagte er der „Westfälischen
Rundschau“ vom Freitag.