Der Papst hat schon in jungen Jahren ein optionales Zölibat abgelehnt. Das dokumentiert
die vatikanische Tageszeitung „L’Osservatore Romano“ in seiner am Samstag erscheinenden
Ausgabe. Der Theologe Joseph Ratzinger habe daher auch nicht im Jahr 1970 das Memorandum
unterzeichnet, in dem sich eine Gruppe deutscher Theologen, darunter Karl Rahner,
kritisch zum Zölibat geäußert hatten. Der Name Ratzinger erscheine zwar getippt im
ersten Teil des Memorandums, tauche aber im veröffentlichten Teil nicht mehr als Unterschrift
auf. Der „L’Osservatore“ veröffentlicht außerdem einen Artikel des Papstes aus demselben
Jahr, in dem es heißt: „(…) das Priestertum der Kirche steht nicht im Widerspruch
zur Aussage des Neuen Testamentes, sondern ist tief in diesem verankert (…) in der
Geschichte der Kirche hat es immer wieder verschiedene Versuche der Verdunkelung und
der Umdeutung gegeben, aber das stellt nicht die Priesterschaft als solche in Frage
(…)“